Der insolvente Fotopionier Kodak sieht sich auf Kurs für den geplanten Neustart im kommenden Jahr. "Ich bin zufrieden mit unseren Fortschritten", sagte Firmenchef Antonio Perez am Freitag bei der Vorlage der Zwischenbilanz fürs zweite Quartal. "Unsere operativen Zahlen haben sich gegenüber dem Vorjahr verbessert und wir liegen auch über Plan."

Trübe Aussichten

Wenn man allerdings alle Belastungen aus der Insolvenz und dem laufenden Umbau hineinrechnet, sieht es trübe aus: Unterm Strich hat sich der Verlust auf 299 Millionen Dollar (244 Mio. Euro) beinahe verdoppelt. Der Umsatz brach um 27 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Dollar ein. Kodak hatte in seiner Not die Produktion von Kameras und Diafilmen eingestellt und die Online-Plattform "Kodak Gallery" verkauft.

Bei Kodak war Ende des 19. Jahrhunderts der Fotofilm erfunden worden. Das Unternehmen machte mit günstigen Kameras das Fotografieren anschließend zu einem Massenmarkt und strich satte Gewinne ein, bis der Vormarsch der Digitalbilder sein Geschäftsmodell durchkreuzte. Kodak versucht seit geraumer Zeit, sich als Druckerspezialist neu zu erfinden - mit durchwachsenem Erfolg.

2013 schwarze Zahlen

Im Jahr 2013 will Kodak wieder schwarze Zahlen schreiben. Bis dahin muss Kodak aus seiner Kasse leben, die mit 1,3 Milliarden Dollar gefüllt ist. Eine der großen Hoffnungen liegt im Verkauf des reichhaltigen Patent-Arsenals zur digitalen Fotografie, die Kodak in ihrer Anfangszeit ebenfalls mitgeprägt hatte. Apple und Google sollen sich schon für einen Bieterwettstreit rüsten. Die zwei Kontrahenten bekriegen sich bei Smartphones, wo Bilder eine große Rolle spielen. (APA, 04.08. 2012)