Der Telekommunikationskonzern United Internet muss millionenschwere Abschreibungen auf den Firmenwert seiner Tochter Sedo vornehmen. Auf die 79,45-prozentige Beteiligung an der Sedo Holding würden nicht cash-wirksame außerordentliche Wertminderungen in Höhe von 46,3 Millionen Euro in der Bilanz eingebucht, teilte die im Technologieindex TecDax gelistete United Internet am Samstag mit.

Zu optimistisch

Die ebenfalls börsennotierte Sedo gab bekannt, die Entwicklung im "Domain-Parking"-Geschäft - bei dem Werbung auf brachliegende Internet-Damains geschaltet wird - zu optimistisch eingeschätzt zu haben. Die Lage werde nun wesentlich pessimistischer beurteilt. Zurückzuführen sei dies unter anderem auf Großkundenaktivitäten, die später und langsamer angelaufen seien als ursprünglich geplant. Das Sedo-Management habe daher beschlossen, nicht cash-wirksame außerordentliche Wertminderungen auf Firmenwerte von 60,3 Millionen Euro vorzunehmen.

Viel Geld in neue Dienste

Wie United Internet weiter mitteilte, entwickelten sich die übrigen Geschäftsbereiche planmäßig. Die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr sollen am 14. August veröffentlicht werden. Für 2012 hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, in den etablierten Geschäftsfeldern den Umsatz um 15 Prozent zu steigern. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) solle sich im Konzern nach Angaben von Mai im Gesamtjahr auf 243 bis 281 Millionen Euro belaufen, je nach Höhe der Investitionen. Im ersten Quartal war das Ebit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 31 Prozent auf 48,3 Millionen Euro gesunken. United Internet steckt in diesem Jahr viel Geld in neue Dienste wie eine Do-It-Yourself-Homepage und ein sicheres E-Mail-System. (APA, 4.8.2012)