Wien - Das Konzernergebnis der börsenotierten Immofinanz ist im Bilanzjahr 2011/12 etwas stärker gesunken als von Analysten angenommen, dafür konnte das EBIT wie erwartet um fast zwei Drittel gesteigert werden. Der Nettogewinn schrumpfte um 13,4 Prozent auf 271,4 Mio. Euro, teilte das Unternehmen am Montag mit. Das Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EBIT) wuchs um 62,9 Prozent auf 691,0 Mio. Euro, das operative Ergebnis legte um 4,3 Prozent auf 478,6 Mio. Euro zu. Die Mieterlöse stiegen leicht um 1,2 Prozent auf 585,7 Mio. Euro.

Bereinigt um Währungseffekte lag das Konzernergebnis der Immofinanz 2011/12 (per 30.4.) mit 312 Mio. Euro nur 6,1 Prozent unter dem Vorjahresvergleich - und bereinigt um Währungseffekte und Derivate kletterte es sogar um 25,4 Prozent auf 386 Mio. Euro, teilte das Unternehmen am Montag vor dem Bilanzpressegespräch (ab 11.30 Uhr) ad-hoc mit.

Negative Bewertungseffekte

Gesunken sei das Konzernergebnis - unbereinigt minus 13 Prozent auf 271 Mio. Euro - vor allem wegen unbarer negativer Effekte aus der Bewertung von Derivaten. Zum starken EBIT-Anstieg um 62,9 Prozent auf 691 Mio. Euro habe das positive sonstige Bewertungsergebnis von 212,4 Mio. Euro (inkl. Währungseffekten) beigetragen. Dabei legte das Bewertungsergebnis um 144 Mio. Euro zu und die Währungseffekte um 108 Mio. Euro, heißt es.

Das Ergebnis vor Steuern sank um 6,9 Prozent auf 319 Mio. Euro, ausgelöst in erster Linie durch negative und unbare Bewertungseffekte bei den Derivaten aufgrund der gesunkenen Zinsen. Trotz höherer operativer Ergebnisse habe man die negative Veränderung des sonstigen Finanzergebnisses im Gesamtausmaß von -123 Mio. Euro nicht egalisieren können, sodass das Konzernergebnis von 313,5 auf 271,4 Mio. Euro nachgab.

Mit einem unverwässerten Konzernergebnis von 0,27 (0,32) Euro je Aktie habe man 2011/12 fast das doppelte der Dividende (0,15 Euro je Aktie) verdient, wird betont.

Der Erträge aus dem Asset Management werden für 2011/12 mit 469 Mio. Euro beziffert (+6,3 Prozent), die Erträge aus Immo-Verkäufen mit 57,6 Mio. Euro (+8,0 Prozent), de Erträge aus der Immo-Entwicklung mit 43,3 Mio. Euro (-1,2 Prozent). Die Verwaltungsaufwendungen konnten um 5,8 Prozent auf 140 Mio. Euro gesenkt werden.

Immo-Vermögen

Das Immo-Vermögen betrug zum 30.4. rund 10,4 Mrd. Euro, ein Anstieg um 9,1 Prozent. Das Eigenkapital legte um 7,4 Prozent auf 5,6 Mrd. Euro zu. Die liquiden Mittel betrugen zum Bilanzstichtag 559 Mio. Euro; bis 30.6. standen inkl. Kreditlinien und Geldmarktfonds liquide Mittel von 979,8 Mio. Euro zur Verfügung.

Der Net Asset Value (NAV), der innere Wert, wird mit nahezu unverändert 5,33 Euro/Aktie angegeben, der Aktienkurs legte heute früh um 0,38 Prozent auf 2,635 Euro zu und lag damit im Trend des Gesamtmarktes.

Im Geschäftsjahr 2012/13 wird sich die Immofinanz Group weiterhin intensiv mit der "Beschleunigung der Immobilienmaschine" beschäftigen, heißt es im Ausblick. Der Schwerpunkt liege dabei auf der Verzahnung der drei Kerngeschäftsbereiche: der Entwicklung maßgeschneiderter und nachhaltiger Top-Immobilien, dem aktiven Asset Management und den zyklus-optimierten Verkäufen. Durch Portfoliobereinigung und Optimierung der Bilanz werde die Gruppe die Qualität des Immo-Bestands in ihren acht Kernmärkten und vier Assetklassen konsequent steigern. Die durch das Verkaufsprogramm lukrierten freien liquiden Mittel würden vor allem in neue Entwicklungsprojekte reinvestiert, aber auch in hochwertige Bestandsimmobilien.

Wesentliche Zielgröße sei und bleibe eine progressive Dividende, so CEO Eduard Zehetner. Die meisten Analysten gehen für die beiden nächsten Geschäftsjahre 2012/13 sowie 2013/14 von einer Dividende von 0,20 Euro je Titel aus. (APA, 6.8.2012)