Rom - Schwere Brände toben weiterhin in Italien. Sizilien war besonders betroffen, auf der Insel wurden am Montag an die 20 Brände gemeldet. Dabei war die Gegend um Palermo sehr belastet. Ein Förster wurde in Messina schwer verletzt, nachdem er beim Brandlöschen abgestürzt war. Über zwei Stunden lang musste er ausharren, bis er gerettet werden konnte. Am Samstag war ein weiterer Förster bei einem Brand ums Leben gekommen, das unweit von Palermo ausgebrochen war.

Ein Pensionist musste mit schweren Brandwunden nahe der Stadt Ragusa ins Spital eingeliefert werden. Der 81-Jährige sei in kritischem Zustand, berichteten italienische Medien. Ein großer Brand wütete auch in einem bekannten Naturschutzpark unweit der Stadt Trapani. In einem Feriendorf untergebrachte Touristen mussten aus Sicherheitsgründen evakuiert werden. Auch an den Hängen des Ätna tobte ein Brand.

4.700 Feuer seit Jahresbeginn in Italien

Probleme gab es auch auf der größten Mülldeponie Palermos, doch der große Brand, der seit mehreren Tagen dort tobt, sei fast unter Kontrolle, berichtete der Bürgermeister der Stadt Leoluca Orlando. Er verdächtigte die Mafia, den Sondermüll angezündet zu haben. Dadurch würden sich darin verstrickte Unternehmer die hohen Kosten für die fachgerechte Entsorgung sparen. Umweltschutzverbände warnen vor der zunehmenden Zahl von Bränden in Italien.

Seit Jahresbeginn wurden laut einer am Montag veröffentlichten Bilanz des Forst- und Umweltschutzkorps in Rom 4.700 Feuer gemeldet. Das ist ein Plus von 93 Prozent gegenüber 2011. Insgesamt wurden von den Flammen 24.000 Hektar Land zerstört, davon 14.000 Hektar Wald. Das entspricht einem Wachstum von 63 Prozent bei den von den Bränden betroffenen Flächen. (APA, 6.8.2012)