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Die Grazer Radfahrer lieben ihre Räder - und ihre Stadt, die die fahrradfreundlichste in Österreich ist.

Foto: REUTERS/Lisi Niesner

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat 2.500 Personen in ganz Österreich zur Fahrradsituation in den Landeshauptstädten und den Bundesländern allgemein befragt. Graz ist demzufolge die beliebteste Stadt bei Radlerinnen und Radlern, sie wurde am häufigsten genannt bei der Frage nach der radfahrerfreundlichsten Stadt im Land.

Der zweite Platz geht an Salzburg, gefolgt von Bregenz. Markus Gansterer vom VCÖ sieht den Grund dafür in der aktiven Radverkehrspolitik in diesen Städten. Salzburg wurde im Vorjahr für sein Radverkehrsförderprogramm mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet. "Im Schnitt wird in Graz und Salzburg jeder sechste Alltagsweg mit dem Fahrrad zurückgelegt, in Bregenz sogar jeder fünfte, das sind fast dreimal so viele Wege wie im Österreich-Schnitt", so Gansterer.

Auch im Bundesländer-Ranking stehen die Vorarlberger mit dem ersten Platz sehr gut da. Ihnen folgen die Wiener und das Burgenland. Vorarlberg gewinnt damit bereits zum siebenten Mal in Folge den Titel "Radfahrerfreundlichstes Bundesland". Bis 2020 will man in Vorarlberg erreichen, dass ein Fünftel aller Wege mit dem Rad zurückgelegt werden können.

Wenig überraschend kann man auch respektvolles Verhalten vor allem in Vorarlberg erwarten. 55 Prozent erleben die anderen Verkehrsteilnehmer als rücksichtsvoll, in Wien sind es nur 21 Prozent, in Gesamt-Österreich 66 Prozent.

86 Prozent der Radfahrer in Vorarlberg sind mit der Situation zufrieden, in Salzburg sind es 81 und in der Steiermark 72 Prozent. Etwas mehr als die Hälfte der Niederösterreicher (57 Prozent) sind zufrieden mit den Bedingungen auf den Straßen, in Wien empfinden 50 Prozent die Lage als zufriedenstellend. Weniger positiv bewertet wird die Situation der Radfahrer in Oberösterreich (49 Prozent), im Burgenland (47 Prozent), in Kärnten und in Tirol (je 43 Prozent). Im gesamten Land liegt der Anteil an zufriedenen Radfahrern bei 56 Prozent.

In Wien und Salzburg herrscht auf den Straßen offenbar ein eher rücksichtsloser Umgang miteinander. Problem Nummer eins sind demnach telefonierende Autofahrer, die Radler im Straßenverkehr gefährden. Knappes überholen und generell ein geringer seitlicher Abstand im Stadtgebiet sind weitere Kritikpunkte. Vor allem in Wien fühlen sich Radfahrer durch knapp überholende Autos gefährdet (82 Prozent), österreichweit kennen 75 Prozent der Radfahrer das Problem. (red, derStandard.at, 8.8.2012)