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Richter Alsup möchte Einblick in die Experten-Payrolls.

Foto: Reuters

Seit zwei Jahren befinden sich Google und Oracle in einem Rechtsstreit., da Oracle in der Java-Implementation von Android mehrere Patente verletzt sieht. Der Fall ist insbesondere interessant, da erstmals versucht wird, eine Programmierschnittstelle zu patentieren.

Oracle geht leer aus

Nach 18 Monaten wurde von der Jury in einer Vorentscheidung verlautbart, dass Android zwar bestimmte Patente verletzt, für Oracle jedoch kein Schaden entstanden ist. Dementsprechend kann das Unternehmen auch keinen monetären Anspruch anmelden.

Oracle beschloss daraufhin, auf Forderungen zu verzichten, solange es keinen gegenteiligen Spruch des Richters William Alsup gibt. Letztlich entschied dieser, dass auf APIs keine Urheberrechtsansprüche angemeldet werden können. Oracle hat angedeutet, dieses Urteil anfechten zu wollen.

Richter will Payrolls einsehen

Obwohl der Fall aktuell weitestgehend abgeschlossen ist, will Alsup nun laut Wired mehr über die auf beiden Seiten agierenden Experten wissen. Google und Oracle sollen offenlegen, wer seine fachliche Meinung zum Disput abgegeben hat und gleichzeitig auf der Payroll der Konzerne war.

Im April hatte etwa der Lobbyist und Betreiber des FOSS Patents-Blog, Florian Müller, dargelegt, als Berater für Oracle tätig zu sein, was ihm heftige Kritik anderer Beobachter einbrachte. In Analysen zum Rechtsstreit hatte er mehrfach Verstöße von Google geortet und die Ansprüche von Oracle für berechtigt erklärt. Auch im Microsoft vs. Motorola-Fall sorgte der für die Redmonder tätige Müller für Kontroversen. (gpi, derStandard.at, 08.08.2012)