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Georg Klein, Oberst

Foto: AP/Schlueter

Berlin - Der deutsche Bundeswehr-Oberst Georg Klein - bekanntgeworden durch die Kunduz-Affäre 2009 - soll zum General befördert werden. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Regierungskreisen in Berlin. Der 51-Jährige soll Abteilungsleiter im neuen Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr werden, was später dann die Ernennung zum General mit sich bringt. Klein hatte vor drei Jahren in Afghanistan den Befehl zur Bombardierung von zwei Tanklastzügen in der Nähe von Kunduz gegeben. Dabei kamen mehr als 100 Menschen, darunter auch Kinder, ums Leben. Wegen des Luftangriffs hatte auch die Staatsanwaltschaft gegen Klein ermittelt. Das Verfahren wurde jedoch eingestellt. Die Bundeswehr verzichtete nach mehrmonatiger Prüfung darauf, gegen ihn ein Disziplinarverfahren einzuleiten.

Vorwurf der Täuschung

Der Kunduz-Zwischenfall hatte den damaligen deutschen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg in große Verlegenheit gebracht. Die Opposition warf Guttenberg vor, die Öffentlichkeit über die Umstände des Luftschlags vom 4. September 2009 gezielt getäuscht zu haben.

Derzeit ist Klein Vizechef der Stammdienststelle der Bundeswehr, die für die Personalführung von Unteroffizieren und Mannschaft zuständig ist. Diese Stelle soll im Laufe des Jahres mit dem Personalamt der Bundeswehr zusammengelegt werden, das sich um Offiziere kümmert. Das neue Bundesamt mit Sitz in Köln wird dann auch für Zivilbeschäftigte zuständig sein. Auf dem neuen Posten, den er vermutlich im Frühjahr 2013 übernimmt, wird Klein wie ein Brigadegeneral bezahlt. Die Ernennung zum General wird vermutlich gegen Ende nächsten Jahres erfolgen. Die Bundeswehr hat derzeit etwa 200 Generäle. (APA, 8.8.2012)