Der größte Schweizer Telekom-Konzern Swisscom senkt wegen des starken Franken seine Umsatzprognose. Die Erlöse dürfte sich dieses Jahr nur noch auf 11,3 Mrd. Franken (9,4 Mrd. Euro) statt bisher erwarteten 11,4 Mrd. Franken summieren, teilte die Swisscom am Mittwoch mit. Die Gewinnerwartung bleibe hingegen unverändert. Den Aktionären stellte das Unternehmen eine stabile Dividende von 22 Franken pro Aktie in Aussicht. Im letzten Jahr war der Konzern auf rund 11,5 Mrd. Umsatz gekommen.

Im zweiten Quartal sank der Umsatz um 1,4 Prozent auf 2,82 Mrd. Franken. Der Reingewinn ging um 3,5 Prozent auf 468 Mio. Franken zurück, lag damit aber leicht über den Analystenerwartungen.

Druck durch Skype

Swisscom spürt den Druck von Social Media-Anbietern wie Facebook und kostenlosen Telefonangeboten wie Skype. Die damit verbundene Preiserosion konnte der Schweizer Marktführer nach eigenen Angaben aber durch ein anhaltendes Kundenwachstum sowie neue Pauschalangebote kompensieren. Die Zahl der Mobil-Anschlüsse in der Schweiz stieg um 3,4 Prozent auf 6,11 Millionen. Das Breitbandnetz in der Schweiz baut Swisscom laufend aus. Unterdessen hat die italienische Tochter Fastweb ihr Betriebsergebnis verbessert und nach Ansicht von Analysten die Trendwende geschafft.

Die Swisscom-Aktie gab an der leicht schwächeren Börse gut ein Prozent nach, obwohl Analysten wie Serge Rotzer von Bank Vontobel von einem soliden Ergebnis ohne Überraschungen sprachen. Das Ergebnis zeige, dass Swisscom die Kosten im Griff hat, so Michael Inauen von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Händler sahen hinter dem Kursrückgang Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie seit Mitte Mai nach oben gezogen war. Auch Aktionäre, die auf eine Erhöhung der Dividende gesetzt hatten, seien ausgestiegen. "Die Aktie ist fürs erste ausgereizt", sagte ein Händler. (APA, 08.08. 2012)