Wien - Die Forderung der Grünen, Drogenkonsumräume in Wien einzurichten, hat bei der Rathaus-Opposition für Empörung gesorgt. Die ÖVP ist überzeugt, dass die Grünen "ihr wahres Gesicht zeigen" und lehnt den vereinfachten Zugang zu Drogen ab. Die FPÖ bezeichnete die Forderung als "Frechheit".

"Die Grünen zeigen immer mehr ihr wahres Gesicht, in welche Richtung sie die Stadt verändern wollen", ärgerten sich ÖVP-Drogensprecherin Ines Anger-Koch und ÖVP-Sicherheitssprecher Wolfgang Ulm in einer gemeinsamen Aussendung am Mittwoch. Der Suchtgiftmarkt sei ein Angebotsmarkt. Je zugänglicher das Angebot sei und je mehr es gebe, desto mehr Jugendliche würden auch danach greifen, so ihre Warnung. Eine vernünftige Drogenpolitik müsse das Angebot so gering wie möglich halten und den Zugang so schwer wie möglich machen.

In die gleiche Kerbe schlug auch der freiheitliche Klubchef Johann Gudenus in einer Aussendung: "Dass die Grünen als besonderen Service für jene, die sie offenbar als ihre Klientel betrachten, nun auch vom Steuerzahler finanzierte Drogenkonsumräume fordern, ist eine Frechheit." Bereits jetzt gebe es in Wien mindestens 12.000 Suchtgiftkranke. Diese Anzahl solle nicht durch noch mehr Bequemlichkeit gesteigert werden, so Gudenus. (APA, 8.8.2012)