Minsk/Wien - Der diplomatische Streit zwischen Weißrussland und Schweden gewinnt an Schärfe. Das weißrussische Außenministerium kündigte am Mittwoch den Abzug seines gesamten Botschaftspersonals aus dem skandinavischen Land an. Zudem müssen alle Mitarbeiter der schwedischen Vertretungen Weißrussland bis zum 30. August verlassen. Die Beziehungen zu Schweden sollten aber nicht komplett auf Eis gelegt werden.

Mit dem Schritt eskaliert der Streit, den der Abwurf von rund 800 Teddybären aus einem Flugzeug Anfang Juli ausgelöst hatte. Die Stofftiere waren mit prodemokratischen Sprüchen versehen, die Minsk zu mehr Respekt vor Menschenrechten aufforderten. Hinter der Aktion steckte eine schwedische Werbeagentur.

In Stockholm twitterte Außenminister Carl Bildt: "(Präsident Alexander) Lukaschenko wirft nun alle schwedischen Diplomaten aus Weißrussland hinaus. Seine Angst vor Menschenrechten markiert neue Rekordstände." Anfang August hatte Weißrussland bereits den schwedischen Botschafter des Landes verwiesen und den eigenen Botschafter aus Stockholm zurückbeordert.

Als Reaktion auf das Vorgehen der Regierung in Minsk erklärte Schweden den avisierten neuen weißrussischen Botschafter in Schweden für nicht willkommen. Außerdem wurden zwei weißrussische Diplomaten aufgefordert, das skandinavische Land zu verlassen. In der aktuellen Erklärung des weißrussischen Außenministeriums begründete das Land sein Handeln damit, dass Schweden die Situation damit verschlimmert habe. (Reuters/DER STANDARD, 9.8.2012)