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Rainer Nowak wird Nachfolger von Michael Fleischhacker.

Foto: APA/Presse/Bruckberger

Wien - Die Redaktion der Tageszeitung "Die Presse" hat am Mittwoch die Bestellung von Rainer Nowak zum neuen Chefredakteur bestätigt. Dem Vernehmen nach lag die Zustimmung für Nowak durch die Redakteursversammlung bei 85 Prozent. Sein Vorgänger Michael Fleischhacker hatte 2004 69,1 Prozent der Stimmen erhalten. Die "Presse"-Redaktion hat bei der Bestellung von Chefredaktionsmitgliedern ein Mitspracherecht und kann von den Eigentümern vorgeschlagene Kandidaten theoretisch mit Zweidrittelmehrheit ablehnen. Nowak ist erst der achte "Presse"-Chefredakteur, er tritt sein Amt mit September an und folgt Michael Fleischhacker nach, der rund um die Kooperationspläne zwischen "Presse" und "WirtschaftsBlatt" aus dem Styria-Unternehmen ausscheidet.

Die Presse-Innenpolitik braucht in einem nächsten Schritt einen neuen Ressortleiter; Vize Nowaks ist Oliver Pink. Die Presse am Sonntag leitet mit Nowak Außenpolitikchef Christian Ultsch.

Nowak war seit 2010 Innenpolitik-Chef des Blattes und leitete seit dem Start 2009 gemeinsam mit Außenpolitik-Chef Christian Ultsch die "Presse am Sonntag".

Beim Hearing vor der Redaktion musste sich der neue "Presse"-Chefredakteur am Mittwoch einige "harte Fragen" zur Zukunft des Traditionsblattes gefallen lassen. Der Abgang der gesamten Führungsmannschaft von "Presse" und "WirtschaftsBlatt" sowie die kolportierten Fusions- und Sparpläne der Styria Media Group für ihre beiden Wiener Titel hatte die Redaktion zuletzt stark verunsichert. Konkrete Angaben, wohin die Reise geht, konnte Nowak dabei noch nicht machen, werden die Umstrukturierungs- und Integrationspläne für die beiden Blätter doch erst im Herbst unter dem neuen starken Geschäftsführer Michael Tillian entwickelt.

In der Medien-Beilage "Presse von Morgen" monierte Nowak im Vorjahr schon mal die Trend- und Moden-Abhängigkeit der Branche. "Halbjährlich wird eine neue Sau durchs mediale Dorf getrieben. Die Orientierungslosigkeit, wie klassische Medien mit der neuen Fläche Internet umgehen sollen, verschärfte die Trend- und Wanderprediger-Gläubigkeit noch." Nowaks Schlussfolgerung: "Eine Zeitung ist eine Zeitung ist eine Zeitung." Ab September ist Nowak nun selbst für die Orientierung und und Aufmachung der "Presse" verantwortlich. (APA, 8.8.2012)

Die bisherigen Chefredakteure der "Presse":

1948 bis 1953 Ernst Molden

1953 bis 1961 Milan Dubrovic

1961 bis 1976 Otto Schulmeister

1976 bis 1995 Thomas Chorherr

1995 März bis Dez. Michael Maier

1995 bis 2004 Andreas Unterberger

2004 bis 2012 Michael Fleischhacker

Ab 2012 Rainer Nowak