Wien - Die am morgigen Freitag anstehenden Halbjahreszahlen der Österreichischen Post AG dürften solide Ergebnisse mit leichtem Anstieg bei Umsatz und deutlichem Ergebniszuwachs für das Unternehmen bringen.

Die Analysten der Erste Group, der Raiffeisen Centrobank (RCB) und der Kepler Capital Markets erwarten im Schnitt, dass sich der Nettogewinn im Vergleich zur Vorjahresperiode um 9,62 Prozent auf 67,97 Mio. Euro erhöhen wird. Die Umsätze der Post wurden im Konsensus mit einem leichten Plus von 3,57 Prozent bei 1,178 Mrd. Euro errechnet. Auch für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird ein etwas stärkerer Zuwachs um 7,18 Prozent auf 133,77 Mio. Euro prognostiziert. Beim operativen Ergebnis (Ebit) sehen die Analysten durchschnittlich einen deutlichen Anstieg um 13,82 Prozent auf 92,53 Mio. Euro.

Die Analysten der Erste Group erwarten solide Ergebnisse im zweiten Quartal 2012, nachdem sich die Umsätze des ersten Quartals 2012 auf einem außerordentlich hohen Niveau bewegt haben. Der prognostizierte Umsatz im ersten Halbjahr 2012 solle um einen Hauch über dem Umsatz im ersten Halbjahr 2011 liegen, berichteten die Finanzexperten der Erste Group.

Briefporto-Änderungen fallen nicht mehr ins Gewicht

Die Zahlenvorlage der österreichischen Post zum ersten Halbjahr 2012 wird nach den Erwartungen der Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) keine große Ausrichtungsänderung für die Aktie bedeuten. Die letzten Umsatzauswirkungen der Änderung im Preissystem für das Briefporto werden laut RCB in dem zur Veröffentlichung anstehenden Zahlenwerk auslaufen. Bereits seit Mai 2011 habe die Umstellung von gewichtsbasiertem auf formbasiertes Portopreissystem die Bilanzzahlen beeinflusst.

Finanzexperten von Kepler Capital Markets merkten ebenfalls die auslaufenden Auswirkungen des Porto-Systems als Grund für den Rückgang des Umsatzanstiegs im zweiten Quartal 2012 an. Ein Umsatzanstieg um die zwei Prozent wird im zweiten Quartal 2012 erwartet, nachdem der Umsatz im ersten Quartal 2012 um sechs Prozent anstieg, wie aus dem Kepler-Kommentar hervorgeht. Kepler sieht die Österreichische Post durch ihre guten Finanzkennzahlen in einer sehr starken Position, selbst durch ökonomische Schwankungen könnte das Unternehmen nicht getroffen werden. (APA, 9.8.2012)