Fünf junge Schleiereulen sind seit kurzem in der Obhut der Eulen- und Greifvogelstation (EGS) in Haringsee, Niederösterreich. Als Arbeiter im Zuge des Abrisses der Kaserne Oggau im Burgenland die Mauer demolierten, fielen sie aus ihrer Nestnische - niemand hatte sie zuvor bemerkt.
Eines der Kleinen brach sich beim Sturz den Flügel und musste zunächst in die Veterinärmedizinische Vogelklinik, wo man es mit einer Art Gipsverband versorgte. Nach der Röntgenkontrolle zwei Wochen später erhielt das Eulenkind einen flexiblen Verband, der gestern entfernt wurde. Der Vogel konnte wieder mit seinen Geschwistern vereint werden, die in der Zwischenzeit in der EGS gemeinsam mit Zieheltern in einer Voliere untergebracht wurden.
Baldige Auswilderung
In wenigen Wochen werden die Kleinen von der EGS wieder im Burgenland ausgewildert. Dann sind sie auch schon groß genug, um sich selbst versorgen zu können.
In der EGS werden pro Jahr etwa 250 Jungvögel gerettet, von Ammeneltern aufgezogen und wenn möglich wieder freigelassen. Es ist die einzige Pflegestation, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch werden die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden. (red, derStandard.at, 9.8.2012)