Computerherstellern weht in Westeuropa rauer Wind entgegen. Im zweiten Quartal schrumpfte der Absatz um 2,4 Prozent auf 13,6 Millionen Rechner, so der IT-Marktforscher Gartner. Bei Desktop-PCs sackten die Verkaufszahlen um 12,8 Prozent ab, dafür gab es bei mobilen Geräten ein Plus von 4 Prozent. Überdurchschnittlich stark geschrumpft sind der britische und der deutsche Computermarkt (-7,6 bzw. -6,5 Prozent). In Deutschland machte den Herstellern vor allem die Zurückhaltung von Firmen zu schaffen.

Warten auf Windows 8

Der Absatz von Stand-PCs brach in Deutschland um 20,2 Prozent ein, teilte Gartner am Donnerstag mit. Der Verkauf von mobilen Computern hat sich hingegen bei einem Wachstum von 3,9 Prozent stabilisiert. Im zweiten Quartal habe jeder auf neue Ultrabooks und das neue Microsoft-Betriebssystem Windows 8 gewartet, erläuterte Gartner-Analystin Meike Escherich. Dies habe einen dämpfenden Effekt gehabt.

Die Hersteller setzten derzeit ihre Hoffnung in die neuen ultradünnen und leichten mobilen Computer, die die Lücke zwischen Notebooks und Tablet-PCs schließen könnten. Ein großer Anteil der F&E-Ausgaben sei in die Entwicklung der sogenannten Ultrabooks gesteckt worden. Auch der Chiphersteller Intel habe massiv investiert, um den Markt aufzubauen. Escherich geht davon aus, dass sich die Ultrabooks im zweiten Halbjahr 2012 weiter verbilligen werden, was für zusätzliche Nachfrage sorgen dürfte. Statt derzeit 800 bis 1.000 Dollar könnten Ultrabooks bald um 700 Dollar (567 Euro) oder weniger zu haben sein.

Federn

In Westeuropa ist Hewlett-Packard nach wie vor die Nummer eins, obwohl der Konzern im zweiten Quartal ordentlich Federn lasen musste. Der Marktanteil schrumpfte laut Gartner-Berechnungen im Jahresvergleich von 22,7 auf 20,2 Prozent. Stark aufgeholt haben dagegen Acer (Marktanteil 17,3 nach 14,6 Prozent) und Asus (10,7 nach 7,3 Prozent). In Deutschland hat der taiwanesische Hersteller Acer HP vom Thron gestoßen und sogar auf Platz drei hinter Lenovo verbannt. (APA, 08.08. 2012)