Khartum - Die gemeinsame Mission aus Truppen der UNO und der Afrikanischen Union in Darfur (UNAMID) verfügt nach eigenen Angaben über Informationen zu neuerlichen Luftangriffen in der westsudanischen Krisenregion. Ein UNAMID-Vertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag, im Süden der Hauptstadt Nord-Darfurs, Al-Fasher, stationierte Soldaten der Mission hätten am Dienstag Menschen im Flüchtlingslager von Nifasha eintreffen sehen. Diese hätten angegeben, vor Luftangriffen in ihrer Region zwischen dem 3. und 6. August geflohen zu sein.

Die Neuankömmlinge stammten demnach aus dem Gebiet von Dolma und Dörfern in der Umgebung - etwa 25 Kilometer vom UNAMID-Posten in Shangil Tobay entfernt. Der UNAMID-Vertreter, Christopher Cycmanick, sagte, die sudanesische Regierung habe der Mission den Zugang zu dem Gebiet untersagt. Ein Sprecher der sudanischen Streitkräfte erklärte, die Armee führe in der Region, in der die Fraktion Minni Minawi der Sudanischen Befreiungsarmee (SLA/M) präsent ist, keine "aktive Operation". Sie benutze "alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel zum Schutz der Zivilisten vor den Rebellen".

In einem im Juli vom Schweizer Forschungsprojekt Small Arms Survey vorgelegten Bericht hieß es, der Konflikt in Darfur sei weiterhin durch Luftangriffe gekennzeichnet. Diese dienten der Unterstützung von Bodenoperationen gegen die Rebellen. In einigen Fällen würden dabei gezielt Zivilisten bombardiert, die der Unterstützung der Rebellen bezichtigt würden.

In Darfur kämpfen mehrere Rebellenorganisationen gegen Regierungstruppen und regierungstreue Milizen. Gegenüber den Jahren 2003 und 2004 hat die Gewalt in der Krisenregion etwas abgenommen. Die UNAMID verfügt über tausende Soldaten und Polizisten, die zur Befriedung Darfurs im Einsatz sind. (APA, 9.8.2012)