Wien - Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag einheitlich mit Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 13,82 Einheiten oder 0,57 Prozent auf 2.423,22 Zähler. Schwache Außenhandelsdaten aus China schürten Sorgen um das globale Wirtschaftswachstum und setzten die Kurse vor dem Wochenende unter Druck, hieß es von Marktteilnehmern.

Im Juli sind die Exporte der Volksrepublik lediglich um ein Prozent zum Vorjahreszeitraum angestiegen. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Wachstum um knapp neun Prozent gerechnet. Auch das Importwachstum fiel mit 4,7 Prozent deutlich schwächer als prognostiziert aus. Als Gründe für die enttäuschenden Daten wurden die europäische Schuldenkrise sowie die Abkühlung der Weltwirtschaft angeführt.

Bankwerte als größte Verlierer

Ein europäischer Sektorenvergleich wies Bankwerte als größte Verlierer aus. So sackten Intesa Sanpaolo 2,50 Prozent auf 1,093 Euro ab, UniCredit verloren 2,09 Prozent auf 2,908 Euro und Deutsche Bank fielen um 1,52 Prozent auf 25,345 Euro.

Dagegen fanden sich Societe Generale unter den wenigen Kursgewinnern im europäischen Leitindex, die Aktien gewannen 1,03 Prozent auf 20,07 Euro. Der US-Finanzinvestor Carlyle übernimmt den Vermögensverwalter TCW von der französischen Großbank, hieß es aus dem Markt. Im Zuge der Transaktion werden das TCW-Management und die Mitarbeiter künftig rund 40 Prozent des Vermögensverwalters halten.

Übernahmemeldungen kamen zudem von der Telecom Italia (minus 0,14 Prozent auf 0,732 Euro). Medienberichten zufolge trennt sich das Unternehmen von seiner Tochter Matrix, die das bekannte Internet-Portal Virgilio besitzt, und verkauft die Gesellschaft für 88 Mio. Euro an den ägyptischen Milliardär und Finanzinvestor Naguib Sawiris. Sawiris übernimmt auch die Schulden der Gesellschaft.

Reihe an Zwischenbilanzen

Daneben wurde vor dem Wochenende noch eine Reihe an Zwischenbilanzen veröffentlicht. So hat die Finnair bekanntgegeben, dass ihr Nettoverlust im zweiten Quartal um rund 14 Prozent auf 19,8 Mio. Euro gesunken ist. Grund dafür sei unter anderem die höhere Auslastung gewesen. Die Gesellschaft habe zwischen April und Juni rund 2,2 Millionen Passagiere befördert, das seien etwa zehn Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bis Handelsschluss kletterten die Papiere um 8,37 Prozent auf 2,20 Euro.

Im deutschen DAX verbesserten sich ThyssenKrupp um 5,11 Prozent auf 16,45 Euro, nachdem der Stahlkonzern besser als erwartete Quartalszahlen vorgelegt hatte. Indessen rutschten die Anteilsscheine des deutschen Rückversicherers Hannover Rück nach wenig überzeugenden Ergebnissen um 2,27 Prozent auf 48,375 Euro ab.

Börse Index Schluss Diff (P) Diff (%)

Wien ATX 2.050,04 - 10,15 -0,49

Frankfurt DAX 6.944,56 - 20,43 -0,29

London FT-SE-100 5.847,11 - 4,40 -0,08

Paris CAC-40 3.435,62 - 21,09 -0,61

Zürich SPI 5.994,37 - 21,66 -0,36

Mailand FTSE MIB 14.548,64 - 105,47 -0,72

Madrid IBEX-35 7.047,70 - 62,50 -0,88

Amsterdam AEX 333,50 - 1,16 -0,35

Brüssel BEL-20 2.343,99 - 7,99 -0,34

Stockholm SX Gesamt 1.079,52 - 4,15 -0,38

Europa Euro-Stoxx-50 2.423,22 - 13,82 -0,57 (APA, 10.8.2012)