Washington - Archäologen wollen einen unbemannten Flugkörper zur Kartierung von Ruinen in den peruanischen Anden nutzen. Die in einem Rucksack verstaubare US-Drohne soll noch diesen Monat über den Überresten der aus dem 16. Jahrhundert stammenden Siedlung Mawchu Llacta zum Einsatz kommen, wie die Wissenschafter mitteilten. Das auf 4.100 Meter Höhe gelegene Städtchen war während der spanischen Kolonialzeit auf den Resten einer ehemaligen Inka-Siedlung errichtet worden und wurde im 19. Jahrhundert aus unbekannten Gründen aufgegeben.

"Mawchu Llacta bildet mit seiner außergewöhnlich gut erhaltenen Gestaltung und Architektur eine ideale Fallstudie", erklärten der Anthropologe Steven Wernke und die Professorin für Ingenieurwesen Julie Adams von der Vanderbilt-Universität in Nashville, Tennessee. Die Drohne trägt die Bezeichnung "SUAVe" ("Semi-autonomous Unmanned Aerial Vehicle") und soll nach den Angaben ihrer Entwickler nur etwa zehn Minuten benötigen, um den 25 Fußballfelder großen Standort zu kartieren. Man erhofft sich hochauflösende Bilder und schließlich die Erstellung eines 3-D-Modells. Wenn der Testlauf erfolgreich verläuft, könnte sich daraus laut Wernke eine neue Methode zur raschen Katalogisierung archäologischer Stätten entwickeln. (APA/red, derStandard.at, 11. 8. 2012)