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Ein Löschhelikopter über einem Brandherd in der Nähe von El Tanque, Teneriffa. Das Feuer zerstörte dort bisher 80 Hektar Wald.

Foto: EPA/de la Rocha

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Flammen züngeln aus einem Wald im Cabaneros Nationalpark in der Provinz Ciudad Real, Zentralspanien.

Foto: EPA/Beldad

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Waldbrand in der Provinz Salamanca. Starker Wind erschwert die Löscharbeiten.

Foto: EPA/Garcia

Auf der Kanareninsel La Gomera sind die Waldbrände "total außer Kontrolle", betonen die im Akkord arbeitenden Einsatzkräfte. 2500 Menschen wurden aufgefordert ihre Häuser und Dörfer zu verlassen, bestätigte der Sicherheitssprecher der Regionalregierung, Javier González Ortiz. Zu Evakuierungen kam es auch auf Teneriffa, der Kanareninsel, die heuer bislang am heftigsten mit Bränden zu kämpfen hatte. Aus Santiago del Teide wurden alle 2219 Einwohner in Sicherheit gebracht.

Die kanarische Autonomieregierung fordert weitere Löschflugzeuge vom iberischen Festland: "Am Boden ist es die Hölle", klagt der Präsident der Kanarenregion, Paulino Rivero. Neben den hohen Temperaturen erschwert Starkwind und das unzugängliche Terrain die Löscharbeiten: "Es ist ein Wunder, dass es noch keine Todesopfer gegeben hat", sagt Rivero.

Nationalparks bedroht

Mit der Hitzewelle, die Spanien seit Ende der Vorwoche lähmt, stieg die Zahl der aktiven Waldbrände auf mehr als zehn. In Sevilla oder Córdoba wurden mehr als 45 Grad Celsius gemessen. Auf den Kanaren erreichte man Rekordwerte um die 40 Grad.

Mehr als 700 Soldaten der spanischen Armee unterstützen die Löscharbeiten landesweit. "Wir sind völlig überfordert", zitierte die Tageszeitung El País die Feuerwehren im nordwestspanischen Galicien nahe der 15.000 Einwohner zählenden Gemeinde O Barco de Valdeorras: "Nur Regen kann das löschen." 1200 Hektar waren betroffen, bis es am Sonntagmittag zeitweise gelang, den Umfang des Feuers einzugrenzen.

Rauchsäulen in Katalonien

Auch in Katalonien, der Region Madrid, den zwei zentralspanischen Kastilien und im Westen Andalusiens steigen Rauchsäulen in die Atmosphäre. Drei der 14 spanischen Nationalparks sind von den Flammen bedroht: Garajonay auf La Gomera, Cabañeros nahe Toledo und Doñana in Westandalusien, wo es unweit des Wallfahrtsortes El Rocío glückte, deren Ausbreitung zu bremsen.

In Spanien sind heuer bereits mehr als 135.000 Hektar Wald- und Strauchland verbrannt - das Dreifache im Vergleich zum Vorjahr. 65.000 Hektar loderten in der Region Valencia Anfang Juli. Über 13.000 weitere Hektar waren in der katalonischen Gemeinde Alt Empordà Ende Juli betroffen. Jene Brände, die ein Zigarettenstummel auslöste, forderten vier Todesopfer. War zu Zeiten des Immobilienbooms der überwiegende Teil der Feuer gelegt, so hatte die Hälfte der 2012 entfachten in menschlicher Unachtsamkeit ihren Ursprung. (Jan Marot aus Granada, DER STANDARD, 13.8.2012)