Sofia - Nach dem Attentat auf israelische Touristen in Burgas Mitte Juli werden Verbindungen in den Libanon vermutet. Israelische Geheimdienste hätten drei Tage vor dem Bombenanschlag eine außergewöhnlich hohe Intensität an Telefonanrufen aus dem Libanon in die bulgarische Schwarzmeerstadt festgestellt, berichteten Medien in Bulgarien, die sich auf Informationen der "New York Times" stützten. Die Angaben seien aber immer noch keine handfesten Beweise für eine Mitschuld der radikalen Organisation Hisbollah, kommentierte die Nachrichtenagentur BGNES am Samstag.

Laut den israelischen Informationen habe es in den vergangenen Wochen ganz allgemein außergewöhnlich viel Telefonanrufe aus dem Territorium des Libanon nach Burgas gegeben, ganze zwei Monate vor dem Anschlag und drei Tage davor seien sie noch intensiver geworden. Die ausgehenden Quellen aus dem Libanon seien den Geheimdiensten bekannt, man wisse aber nicht "wer auf der anderen Seite der Leitung stand".

Zeitgleich stockt noch immer die Fahndung in Bulgarien und die Behörden konnten bisher weder die Identität des Täters, noch seine Komplizen herausfinden. Das scheint auch der Grund dafür zu sein, dass sich Bulgarien weigert der Hisbollah die Schuld für den Anschlag zuzuschreiben und direkt vorzuwerfen, kommentierte BGNES weiter. Mitte der vergangenen Monats hatte ein Selbstmordattentäter in Burgas sechs Menschen - darunter fünf Israelis - mit sich in den Tod gerissen. (APA, 11.8.2012)