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Park Jong Woo sorgt für einen Skandal.

Foto: Reuters/Seo Jae-hoon

London - Der Streit zwischen Japan und Südkorea um eine abgelegene Inselgruppe hat nun auch die Olympischen Spiele in London erreicht. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) forderte Südkoreas Mannschaft auf, einen Fußballer nach dem Gewinn der Bronzemedaille wegen des Zeigens einer politischen Botschaft nicht zur Siegerehrung zu schicken. Die Auswahl des Landes stand am Samstag in London nach dem 2:1-Sieg Mexikos im Finale über Brasilien tatsächlich mit einem Spieler weniger auf dem Podest im Wembleystadion.

Nach Südkoreas 2:0-Erfolg über Japan im Spiel um Platz drei am Freitag in Cardiff soll Mittelfeldspieler Park Jong Woo ein Schild mit den Worten "Dokdo ist unser Territorium" hochgehalten haben. So nennen Südkoreaner die von ihnen kontrollierte Inselgruppe im Japanischen Meer, die auch von Japan beansprucht wird. Die japanische Regierung hatte am Freitag ihren Botschafter in Seoul zurückgerufen, nachdem Südkoreas Präsident Lee Myung Bak die Inseln besucht hatte.

Südkoreas Nationales Olympisches Komitee (NOK) erklärte, es nehme den Vorfall um den 23-jährigen Fußballer Park bei Olympia sehr ernst. Gemäß der IOC-Regeln habe die Politik im Sport keinen Platz. Das IOC teilte mit, es habe eine Untersuchung eingeleitet und Südkoreas NOK zu einer Erklärung und einer schnellen Reaktion aufgefordert. Ein Foto, das Parks Aktion zeigen soll, war von einer südkoreanischen Nachrichtenagentur verbreitet worden. (APA, 11.8.2012)