Beirut - Die libanesischen Behörden verdächtigen den neuen syrischen Sicherheitschef General Ali Mamlouk, terroristische Attentate vorzubereiten, um interkonfessionelle Feindseligkeiten im Libanon zu provozieren. Im Zusammenhang mit diesem Komplott stehe auch die am Donnerstag erfolgte Festnahme des früheren Informationsministers Michel Samaha, verlautete am Samstag aus Justizkreisen in Beirut. Der pro-syrische christliche Politiker Samaha sei in syrische Mordpläne gegen politische und religiöse Persönlichkeiten involviert, hieß es.

Der von der Opposition für schwere Menschenrechtsverstöße verantwortlich gemachte 66-jährige sunnitische Geheimdienstoffizier Mamlouk ist seit 24. Juli oberster Sicherheitschef in Syrien und untersteht direkt Präsident Bashar al-Assad. Das Oppositionsbündnis "Syrischer Nationalrat" hatte die Libanesen mehrmals aufgerufen, sich mit dem Widerstand gegen Assad zu solidarisieren. Junge libanesische Sunniten hatten sich syrischen Rebellen angeschlossen, um in den Reihen der "Freien Syrischen Armee" gegen das Regime in Damaskus zu kämpfen.

Nach einer Reihe von blutigen Zusammenstößen zwischen Gegnern und Anhängern des syrischen Regimes im Nordlibanon hatte Staatspräsident Michel Sleimane einen "Nationalen Dialog" einberufen. Die führenden Repräsentanten der verschiedenen Parteien und Glaubensgemeinschaften gelobten dabei, "die Neutralität des Libanon in den regionalen und internationalen Konflikten" zu schützen. (APA, 11.8.2012)