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Der mutmaßliche Aufprall der Abstiegsstufe

Foto: AP/Nasa

Pasadena - Nach tagelangem Rätseln über eine Staubwolke auf Aufnahmen von "Curiosity" hat die NASA nun die Lösung präsentiert. Demnach fingen die Kameras des Mars-Rovers offenbar den Absturz der Abstiegsstufe ein. Bilder, die unmittelbar nach dem sicheren Aufsetzen von "Curiosity" auf dem Roten Planeten entstanden waren, hatten einen Flecken in der Ferne gezeigt. 45 Minuten später war am selben Ort nichts mehr zu sehen gewesen.

NASA-Experten in der Bodenstation im kalifornischen Pasadena sagten am Freitag, sie seien sich inzwischen ziemlich sicher, dass die undeutlichen Aufnahmen in schwarz-weiß den Aufprall der Abstiegsstufe zeigten. Es handle sich um einen bemerkenswerten Zufall, "dass wir diesen Aufschlag einfangen konnten", erklärte NASA-Ingenieur Steve Sell. "Curiosity" sei zur richtigen Zeit am richtigen Platz gewesen und habe in die richtige Richtung geschaut.

Die Abstiegsstufe hatte den Roboter mit Seilen auf dem Marsboden aufgesetzt. Nach Bodenkontakt "Curiositys" wurden die Verbindungsschläuche abgesprengt und ging die Abstiegsstufe in sicherer Entfernung vom Rover zu Boden. Dieser hatte mit seinen "Hazard-Avoidance cameras" - je zwei vorne und hinten am Rover - sofort erste Bilder von der Landung gemacht.

Beinahepunktlandung

Der Rover "Curiosity" hat bei seiner Landung nur knapp 200 Meter von der geplanten Stelle entfernt auf dem Mars aufgesetzt. Das haben NASA-Wissenschaftler nach ausführlicher Untersuchung der Daten, die das Roboterfahrzeug in seinen ersten Tagen auf dem Roten Planeten gesendet hat, herausgefunden. Nach einem rund 560 Millionen Kilometer langen Flug durch das Weltall sei das ein erstaunlich gutes Ergebnis, sagte der NASA-Wissenschaftler Steve Sell bei einer Pressekonferenz im kalifornischen Pasadena am Freitag. "Es ist unglaublich, wenn man jahrelang Pläne macht und dann sieht, dass sie genau so aufgehen."

Bisher sei aber erst rund ein Megabyte der Daten von der Landung zur Erde geschickt worden. Rund 100 Megabyte befänden sich noch auf dem Rover und würden nun nach und nach heruntergeladen. In den kommenden Tagen soll außerdem neue Software auf den Rover hochgeladen werden, die er für seine Mission auf der Mars-Oberfläche braucht. Danach kann er losrollen und wissenschaftliche Experimente starten. (APA/red, derStandard.at, 12.8.2012)