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Der 80 Tonnen schwere Gleisbauzug hatte sich offenbar wegen einer nicht richtig angezogenen Bremse selbstständig gemacht.

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Innsbruck - Auf der wegen Sanierungsarbeiten noch bis 10. September gesperrten Brennerbahnlinie in Tirol hat sich am Sonntag in den frühen Morgenstunden ein spektakulärer Zwischenfall ereignet. Ein Gleisbauzug entgleiste gegen 6.00 Uhr früh bei Patsch südlich von Innsbruck. Einer der drei Waggons stürzte in die Sillschlucht, ein Zweiter blieb am Hang liegen. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand, teilten die ÖBB mit. Das 80 Tonnen schwere Gefährt hatte sich offenbar wegen einer nicht richtig angezogenen Bremse selbstständig gemacht.

Das herrenlose Fahrzeug war eigentlich am Bahnhof Matrei abgestellt und gegen 5.30 Uhr früh in Richtung Innsbruck unterwegs. Aus dem nach rund zehn Kilometer Fahrtstrecke bis zum Sillfluss abgestürzten Zugteil trat Dieselöl aus, das von der Feuerwehr gebunden werden musste. In der Sill wurde ein Wehr errichtet, um eine Verunreinigung des Wassers zu verhindern.

Hubschrauber im Einsatz

Die Bergung der Gleisbaumaschine gestaltet sich schwierig. Am Montag wollten die ÖBB zwei Hubschrauber einsetzen, die jeweils bis zu zwei Tonnen transportieren können. Unklar war, ob die bis in die Sill abgestürzte Schweißmaschine in Einzelteile zerlegt werden muss, um das Wrack entfernen zu können. Die Arbeiten unter anderem auch zur Sanierung beschädigter Kommunikationseinrichtungen an der Gleisanlage werden voraussichtlich bis Donnerstag dauern, teilte ein ÖBB-Sprecher mit.

Vorerst konnte nur der am Gleis verbliebene Teil der Gleisbaumaschine nach Innsbruck gebracht werden. Ein Waggon befand sich am Hang, die Schweißmaschine am Sillufer.

Der selbstfahrende Gleisbauzug gehört einer privaten Baufirma, die im Auftrag der ÖBB die Sanierungsarbeiten der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Strecke durchführt. Die Bahnlinie selbst ist wegen dieser Sanierungsmaßnahmen derzeit für jeden Güter- und Personenverkehr gesperrt. (APA, 13.8.2012)