Dominic Heinzl mit "Chili" in London

Foto: ORF/Thomas Ramstorfer

Wenn dem ORF-Format Chili die (vermeintlichen) Promis ausgehen, muss meist das gemeine Volk herhalten. Kein Wunder. Ein Land, das sich derlei Formate vorsetzen lässt, hat kein Problem damit, sich dafür auch vorführen zu lassen. Doch dieses Mal waren es nicht heimische Gebührenzahler, die als Heinzls dankbare Opfer herhielten, nein, auf Olympiatouristen hatte er es abgesehen.

Am Sonntag straßenbefragte das Hansi-Hinterseer-Frisurendouble Passanten in London. Ob ihnen der Name eines österreichischen Athleten geläufig sei, lautete die Frage.

Die Antworten widerspiegelten den heimischen Medaillenregen bei diesen 30. Spielen: null. Ja, blöd, dass auf zwei Bretteln einen Berg hinunterholzen immer noch nicht Sommerspiele-tauglich ist, aber wir arbeiten daran, diesen Missstand zu beheben. In Dubai wird schließlich auch in der Halle Schusspflug gefahren, also bitte.

Doch halt! Österreich hat sehr wohl Eindruck hinterlassen. Denn wie Heinzl in blondem Heinzl-Englisch mitteilte, kam es in London zu einem "Wouting". Dabei wurde das beliebteste Olympia-Haus nachgefragt, und "gewoutet" wurde für das Österreicher-Haus. "Immer wieder, immer wieder ..." Ja, auch wenn's im Sport nicht einmal mehr zum Silberfischerl reicht, uns bleibt immer das gewisse Etwas.

Dieses manifestierte sich im Österreich-Haus wieder über das Alpine. Dem unwiderstehlichen Charme des Hüttenzaubers sei das Publikum erlegen wie nur was. Ja, beim Saufen zu hirntoter Musik macht uns keiner was vor. Wie meinte ein Australier zum Thema Austria: "Immer wenn wir uns danebenbenehmen, sagen wir, wir kommen aus Europa." (Karl Fluch, DER STANDARD, 14.8.2012)