Frankfurt/Main - 28 Minuten. So lange dauerte die Rede von Bundestrainer Joachim Löw, in der er am Montag mit seinen Kritikern abrechnete. Am Mittwoch (20.45, ZDF), 48 Tage nach dem bitteren EM-Out im Halbfinale gegen Italien (1:2), empfängt Deutschland in Frankfurt am Main den zweifachen Weltmeister Argentinien samt Lionel Messi. Löw nützte die öffentliche Aufmerksamkeit, um seinen eingeschlagenen Weg zu verteidigen.

"Es gab viel sportliche Kritik, welche ich in aller Demut annehme und versuche, daraus Lehren zu ziehen", sagte der 52-Jährige zu Beginn seines Monologs. "Teile der Kritik halte ich für nicht zielführend und ermüden mich. Ich bin es leid, dass man das, was vorher alles gut war, als Beleg dafür nimmt, warum es jetzt nicht klappt." Löw konkretisierte seine Angriffspunkte: Leitwolfdebatte? "Wir haben keine flachen Hierarchien." Hymne nicht mitsingen? "Kein Beweis für Unlust." Der Vorwurf, dass die Nationalspieler zu verwöhnt seien? "Haltlos".

Für das Spiel gegen Argentinien, dem Start der Mission WM 2014 in Brasilien, fehlen Keeper Manuel Neuer, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Mario Gomez und Lukas Podolski. "Wir werden Fehler abstellen und noch ein Stück besser werden", versprach Löw. (krud, sid - DER STANDARD, 14.8. 2012)