Bern - Die UBS hat den Immobilienunternehmer Igor Olenicoff wegen falscher Anschuldigung in den USA verklagt. Die Schweizer Großbank fordert 3 Mio. Dollar (2,43 Mio. Euro) Entschädigung.

Die Klage wurde vergangene Woche beim obersten Gericht in Orange County im Bundesstaat Kalifornien eingereicht, wie die UBS sagte. Die Bank bestätigte damit Informationen der Zeitung "Le Temps".

Hintergrund ist eine Klage, die Olenicoff seinerseits 2008 gegen die UBS eingereicht hatte, nachdem er sich gegenüber den US-Steuerbehörden der Steuerhinterziehung schuldig bekannt hatte. Der amerikanisch-russische Milliardär beschuldigte die Bank, ihn über die Rechtmäßigkeit seines UBS-Kontos in die Irre geführt zu haben.

Das Gericht wies die Klage im April dieses Jahres zurück. Die UBS habe Olenicoff und andere amerikanische Kunden zwar bei der Hinterziehung von Steuern assistiert, sie aber nicht dazu gedrängt, befand der zuständige Richter.

"Ohne Grundlage und böswillig"

Dieses Urteil nimmt die UBS nun in ihrer Klageschrift auf. Sie argumentiert, Olenicoff habe selbst zugegeben, die Behörden über seine Vermögen auf ausländischen Konten belogen zu haben. Die Anschuldigungen gegen die Bank seien daher "ohne Grundlage und böswillig" gewesen.

Olenicoffs Fall war Auslöser des Steuerstreits zwischen den USA und der UBS gewesen, der 2009 in der Zahlung einer Geldstrafe on 780 Mio. Dollar der Großbank an das US-Justizdepartement endete.

Zeuge der Anklage gegen die UBS war deren ehemaliger Mitarbeiter Bradley Birkenfeld. Dieser war auch Kundeberater von Olenicoff gewesen und legte im Prozess dar, wie die UBS dem Milliardär bei der Steuerhinterziehung behilflich war.

Laut US-Justiz versuchte Birkenfeld dabei jedoch seine eigene Rolle in dem Fall zu vertuschen. Er wurde deshalb selbst zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Am 1. August wurde er schließlich aus der Haft entlassen. (APA, 14.8.2012)