Ein "homogenes und gleichzeitig markantes Gebäude" sollte es werden, deshalb wurde der "G3"-Gebäudekomplex überwiegend eingeschossig gestaltet. Schon in die Planungsphase seien außerdem Feng-Shui-Berater einbezogen worden, heißt es.

Foto: G3/Bleiweiss

Das neue "G3 Shopping Resort" in Gerasdorf am nordöstlichen Wiener Stadtrand wird am 18. Oktober 2012 erstmals seine Tore für kaufwillige Besucher öffnen. Das bestätigte Kurt Schneider, Geschäftsführer von Ekazent Immobilienmanagement, am Dienstag gegenüber derStandard.at.

Das von der BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH errichtete und von ATP Architekten geplante Einkaufszentrum soll dem Konzept nach eine Mischung aus Einkaufs- und Fachmarktzentrum sein; in einem dritten Gebäudekomplex ist außerdem ein Baumarkt untergebracht.

Zu 95 Prozent vermietet

Die gesamte vermietbare Fläche beträgt 70.000 Quadratmeter, von diesen sind bis dato 95 Prozent vermietet, so Schneider. Stolz ist er darauf, den Vertrag mit der irischen Billig-Modekette "Primark" unter Dach und Fach zu haben. Sie mietete sich im "G3" auf 5.500 m² ein.

Gespräche mit Interessenten für die restlichen fünf Prozent der Flächen gäbe es zwar, andererseits könne man sich aber auch "das eine oder andere Geschäft noch offen halten", falls nach erfolgter Eröffnung noch Firmen Interesse zeigen sollten.

Der 200 Millionen Euro teure Komplex mit dem markanten, sechs Hektar großen und wellenförmig angelegten Dach aus Holz soll laut Plan zunächst im Schnitt 16.000 Menschen pro Tag anlocken, wobei Schneider an Samstagen mit gut 25.000 Besuchern rechnet. Diese werden wohl zum Großteil mit dem Pkw kommen - ein Umstand, der schon im Vorfeld der Genehmigung des "G3" als Neubau auf der "grünen Wiese" stark kritisiert wurde. Weil das niederösterreichische Raumordnungsgesetz mittlerweile aber geändert wurde und künftig ein so großes EKZ an der Peripherie nicht mehr möglich sein wird, gilt das "G3" auch bereits als das "letzte seiner Art".

Ein "Autostandort"

"Natürlich" sei der Standort "ein Autostandort", räumt auch Schneider ein - "vergleichbar etwa mit der Plus City in Pasching oder der Shoppingcity Seiersberg". Der Ekazent-Geschäftsführer betont aber, dass der Standort an acht Regionalbuslinien angebunden ist. Außerdem werde es tägliche Shuttlebusse vom Bahnhof Floridsdorf geben. "Nicht nur zu den Öffnungszeiten, sondern auch mit entsprechendem Vor- und Nachlauf, damit sie auch die Beschäftigten nützen können." Die 180 Shops im "G3" werden rund 1.600 Arbeitsplätze schaffen.

Als hätte man bei der Planung schon ein schlechtes Gewissen gehabt, wird der "Umweltgedanke" auf der Website stark betont - dieser habe sich bei der Arbeit am "G3" wie ein "grüner Faden" durchgezogen, heißt es dort. So werde man den Unterschied zu anderen Einkaufszentren "bereits beim Einparken" bemerken, etwa anhand von "großzügiger Begrünung der Parkplätze mit Baumreihen und neu entwickelten Rasengittersteinen". Im Zuge des UVP-Verfahrens seien bei der Planung auch Maßnahmen erarbeitet worden, die den Lebensraum für heimische Tierarten wie die Haubenlerche oder das Wiener Nachtpfauenauge sicherstellen sollen.

Weitere Management-Aufträge

Die Ekazent managt nicht nur das "G3", sondern auch 14 weitere Einkaufszentren in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Tirol, außerdem 18 Wiener Nahversorgungszentren. Um fünf Objekte konnte Schneider das Portfolio in den letzten Wochen erweitern: In Wien übernahm man das Centermanagement der "Brigitta Passage" (20. Bezirk/4.500 m²) und des "Trillerparks" (21./15.500 m²), in Tirol das der Kufstein Galerien (9.000 m²), in der Stadt Salzburg die Vermarktung von 9.000 m² Einzelhandels- und Büroflächen in einem neu zu bauenden Hochhaus am Bahnhof und in NÖ die Restrukturierungs-Beratung des FMZ "Toolpark" im Stadtgebiet von Ybbs/Donau (3.000 m²). Insgesamt hat die Ekazent damit eigenen Angaben zufolge rund 230.000 m² Handelsflächen unter Vertrag. (Martin Putschögl, derStandard.at, 14.8.2012)