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Die erste Nahrungsaufnahme nach sechs Tagen.

Foto: AP/Singh

Neu-Delhi - Der Yoga-Guru Baba Ramdev hat am Dienstag in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi einen sechstägigen Hungerstreik gegen die Korruption beendet. Tausende seiner Anhänger jubelten ihm zu, als er einen Schluck Saft trank und anschließend versprach, er werde weiterhin Druck auf die Regierung ausüben. Ramdev hatte am Montag versucht, mit seinen Befürwortern zum Parlamentsgebäude zu marschieren, war jedoch von der Polizei in einem Sportstadion festgehalten worden.

Regierung: Will nur Werbung für sich selbst machen

Premierminister Manmohan Singh müsse "politischen Willen und Ehrlichkeit zeigen", rief Ramdev den Demonstranten zu. Andernfalls müsse der Regierungschef seinen Posten verlassen. Ramdev sprach sich gegen eine Wiederwahl der regierenden Kongress-Partei im Jahr 2014 aus: "Bei den nächsten Wahlen sollten wir verhindern, dass auch nur ein führender Politiker der Kongress-Partei ins Parlament gewählt wird." Die Regierung wirft Ramdev vor, mit seinen Aktionen vor allem Werbung für sich selbst zu machen und sich von der oppositionellen Bharatiya Janata Partei benutzen zu lassen.

Durch das Bekämpfen der Korruption könnten laut Ramdev Schwarzgelder von ausländischen Konten in Milliardenhöhe nach Indien zurückgeholt werden. Die Auswirkungen seines Protestmarsches sind nicht mit denen des Vorjahres unter Bürgerrechtler Anna Hazare zu vergleichen, doch Ramdev zeigte sich zufrieden mit seiner Aktion. Die Polizei befahl ihm, die Versammlung bis zu den Feierlichkeiten des Unabhängigkeitstages am Mittwoch aufzulösen und das Stadion am Rande Neu-Delhis zu verlassen. (APA, 14.8.2012)