New York - Überraschend gute Geschäfte der US-Einzelhändler haben den New Yorker Aktienmärkten am Dienstag zu einem positiven Start verholfen. Auf Amerikas Einkaufsstraßen und in den Shopping Malls des Landes klingelten die Kassen im Juli erstmals seit Monaten wieder mehr, was die Anleger an der Wall Street ihrerseits in Kauflaune versetzte. Zugleich gewannen die Investoren Zuversicht aus den jüngsten Konjunkturdaten der Euro-Zone, auch wenn - oder gerade weil - diese insgesamt schwach ausfielen. Schließlich schürt die rückläufige Wirtschaftsleistung der Währungsgemeinschaft Hoffnungen auf Konjunkturstützen der Europäischen Zentralbank.

Die New Yorker Anleger blicken vor allem über den Atlantik, wo die Euro-Zone vor einer neuen Rezession steht: Die Wirtschaft der Euro-Länder schrumpfte im zweiten Vierteljahr um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Experten hatten mit Zahlen auf diesem Niveau gerechnet. "Der Markt ist schon damit zufrieden, wenn sich die Wirtschaftslage nicht noch mehr verschlechtert", sagte Rick Meckler von LibertyView Capital Management. Gegen den Abwärtstrend in Europa stemmt sich die deutsche Wirtschaft mit einem Plus von 0,3 Prozent. Meckler würdigte die Zahlen aus Deutschland als Zeichen der Stabilität, die den Aktienmärkten im eher zähen Sommergeschäft ihrerseits als Antrieb dienten.

Doch der wahre Zündfunke für die Gewinne zu Handelsbeginn kam vom heimischen Einzelhandel, der im Juli um 0,8 Prozent zulegte und damit erstmals seit vier Monaten wieder ein Plus verzeichnete. "Die Einzelhandelszahlen sind gut", sagte Frank Lesh von FuturePath Trading. "Die halten uns erst mal am Laufen." (APA, 14.8.2012)