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Verkehrsministerin Doris Bures: "Kein Kavaliersdelikt, wenn man die Rettung aufhält."

Foto: REUTERS/Heinz-Peter Bader

Wien - Nach der Diskussion der vergangenen Tage rund um die Rettungsgasse hat Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) die Vertreter der Rettungsorganisationen, der Feuerwehr, ÖAMTC, ARBÖ, KFV und des Innenministeriums am Dienstag zu einem "Runden Tisch" ins Verkehrsministerium geladen. "Ich habe die Experten ersucht, einen Erfahrungsbericht abzugeben", sagte Bures im Anschluss zur APA. Die Ministerin hält an der Regelung - trotz Kritik - fest. "Die Rettungsgasse zeigt positive Wirkung", war sie überzeugt. "Die Einsatzorganisationen sind schneller am Unfallort."

"Ich habe die Kritik und die Bedenken sehr ernst genommen", sagte Bures. Die Experten kamen alle zur Auffassung, dass die Rettungsgasse wirkt. "Ich glaube auch, dass es da und dort nicht funktioniert. Es funktioniert aber allemal besser als die alte Regelung - und es muss noch besser werden", meinte Bures.

Es gibt Fahrer, die den freien Fahrstreifen missbräuchlich verwenden. Gegen diese müsse hart durchgegriffen werden. "Wir haben zu Recht hohe Strafen", sagte die Verkehrsministerin.

Bewusstsein schärfen

Noch bedeutender sei aber, das Bewusstsein der Autofahrer dafür zu schärfen, dass jeder einmal in einen Unfall verwickelt werden kann und dann auf die Hilfe der Rettung angewiesen ist. "Es kann jeden von uns treffen ... und es ist kein Kavaliersdelikt, wenn man die Rettung aufhält", betonte die Ministerin.

Alle Organisationen wollen in ihren Bereichen verstärkt auf Aufklärung setzen - und auch die Autofahrer sollen vermehrt auf die Einhaltung der Regelung hingewiesen werden: Etwa auf den Überkopfwegweisern der Asfinag. Auf den 21 Autobahnkilometern in Kärnten und Vorarlberg, wo es für die Bildung einer Rettungsgasse zu schmal werden kann, wenn zwei Lkw nebeneinander fahren und zusätzlich Platz für ein Feuerwehrauto machen müssen, werde ein Überholverbot für Lkw geprüft, kündigte Bures an. (APA, 14.8.2012)