Im Fall des entführten Wiener Wirtschaftsanwalts Erich Rebasso sind Dienstagmittag in Moskau zwei Männer verhaftet worden. Die Bundespolizeidirektion Wien bestätigte am Mittwoch Medienberichte, wonach es sich bei den festgenommenen Personen um jene beiden Russen handelte, die in Wien ein Mietauto geliehen hatten, in dem Blutspuren Rebassos gefunden wurden. Sie werden nun verdächtigt, den 48-Jährigen vor zweieinhalb Wochen aus einer Tiefgarage in der Wiener City gekidnappt zu haben.

Vom entführten Wiener fehlt allerdings nach wie vor jede Spur. Der Wagen Rebassos sowie das Auto, das die Täter gemietet hatten, wurden von Überwachungskameras in der Garage erfasst. Der Mercedes war vier Tage später auf einem Parkplatz in Simmering gefunden worden, der Mietwagen wurde retourniert.

Lösegeldforderung eingegangen

Bei der Mietwagenfirma hatten die Täter Kopien ihrer russischen Reisepässe hinterlassen. Beamte des Bundeskriminalamtes seien nach Moskau geschickt worden, um die Echtheit der Pässe zu überprüfen, hieß es in den Zeitungsberichten. Die Pässe stellten sich als echt heraus. Die Ermittlungen konzentrierten sich von Beginn in Richtung Russland, wo der Advokat zahlreiche Klienten hat. Beamte des Bundeskriminalamtes (BK) reisten im Zuge ihrer Ermittlungen daher bereits einmal nach Moskau.

Erst gestern, Dienstag, bestätigte die Polizei einen Bericht der Tageszeitung "Österreich", wonach eine Lösegeldforderung bei der Familie eingegangen sei. Es war von 500.000 Euro die Rede. Ob diese tatsächlich von den Kidnappern stammt, war zunächst unklar, die Ermittler hüllten sich in Schweigen.

Die Forderung sei bereits in den ersten Tagen nach der Entführung eingegangen, sagte ein Polizeisprecher, der keine Details dazu bekanntgab. "Diese Art von Berichterstattung ist geeignet, das Leben eines Entführten ernsthaft zu gefährden", begründete er die bisherige Geheimhaltung durch die Polizei. Die Lösegeldforderung wurde per E-Mail übermittelt. (APA, 15.08.2012)