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Vertreter dutzender muslimischer Staaten - hier beim OIC-Gipfel in Mekka - stellen sich mittlerweile gegen das Regime von Bashar al-Assad. Zu seinen Verbündeten zählt nach wie vor der Iran. 

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Ein Bild zur Eröffnung des OIC-Gipfels.

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Die Explosion in Damaskus.

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Doch Machthaber Bashar al-Assad denkt nicht daran, seine Truppen zurückzurufen.

 

Mekka/Damaskus - Vehemente Kritik am Regime des syrischen Machthabers Bashar al-Assad - diesmal konzentriert aus fast der gesamten islamischen Welt: Die saudi-arabische Tageszeitung Al-Hayat zitierte am Mittwoch aus einem Entwurf des Schlussdokuments für das Gipfeltreffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), das am Dienstag in Mekka begonnen hatte. Darin wird das Assad-Regime als "illegitim" bezeichnet.

Auf dem OIC-Gipfel zeichnete sich zudem der vorläufige Ausschluss Syriens aus der Staatengruppe ab. Der Gipfel "befürwortet die Suspendierung" der Mitgliedschaft des Landes in der OIC, hieß es in der Abschlusserklärung weiter. Begründet wird dies mit der gescheiterten Mission des mittlerweile zurückgetretenen Syrien-Gesandten Kofi Annan sowie damit, dass die syrische Führung weiterhin auf die "militärische Option" setze, um den Konflikt in den Griff zu bekommen.

Syriens Führung wird in dem Text außerdem aufgefordert, die Gewalt in dem Land umgehend einzustellen. Gleichzeitig betont das Dokument die Wahrung der "Einheit Syriens, seiner Souveränität, Unabhängigkeit und territorialen Integrität".

Der Verband versteht sich als Stimme der muslimischen Welt und will ihre Interessen wahren. Der OIC gehören 57 islamische Staaten an. Aus Europa sind Albanien und die Türkei als Mitglieder sowie Russland, Bosnien-Herzegowina und die von der EU nicht anerkannte Türkisch-Zyprische Republik als Beobachter dabei. Dominiert wird die Organisation von Saudi-Arabien, das die Rebellen in Syrien unterstützt. Ein besonderer Fokus lag in Mekka auf dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadi-Nejad, der als Assads engster Verbündeter gilt.

Unterdessen schwiegen auch am Mittwoch die Waffen nicht: Ein Bombenanschlag vor einer Kommandozentrale der Armee erschütterte das Zentrum der Hauptstadt Damaskus. Das staatliche Fernsehen berichtete von drei Verletzten und von großem Sachschaden. Der Sprengsatz war in einem Tanklaster auf dem Parkplatz der Zentrale versteckt. Zu dem Anschlag bekannte sich die Rebellen-Armee FSA, die von einer "Antwort auf die im ganzen Land von den Sicherheitskräften verübten Morde" sprach.

In Aleppo im Norden des Landes schlugen nach Angaben einer Menschenrechtsgruppe und eines Arztes Raketen der syrischen Luftwaffe in ein Krankenhaus ein. Dabei sei eine Person verletzt worden. Bei dem Aufstand gegen Assad wurden bisher Schätzungen zufolge rund 18.000 Menschen getötet. (red/DER STANDARD, 6.8.2012)