Hannes Niederhauser hat seine Midlifecrisis überwunden und damit auch die Anfangsschwierigkeiten mit Quanmax. Diese war gewissermaßen der Anlass, meint er scherzend im Gespräch mit dem STANDARD, dass er 2009, nach einer neuen Herausforderung suchend, als Drahtzieher für die taiwanesische Quanmax den Kauf der Linzer Computerfertiger Chiligreen und Gericom unter Dach und Fach brachte.

Umsatz von 330 Millionen Euro für 2012

Nach der im Vorjahr erfolgten Übernahme des schwer angeschlagenen Wiener IT-Dienstleisters S&T hat Niederhauser als Quanmax-CEO sich das nächste Ziel gesetzt: einen Umsatz von 330 Millionen Euro für 2012. 158 Millionen davon hat er im ersten Halbjahr den Angaben nach bereits erreicht. Das Konzernergebnis stieg auf 5,6 Mio. Euro. Das Unternehmen zählt 1667 Mitarbeiter, 280 davon in Österreich.

Auch wenn sich mit zusammengeschraubten Computern heute kein Blumentopf mehr gewinnen ließe, ganz abgedreht hat er das Hardwaregeschäft nicht. Statt Notebooks, die maximal eine Marge von drei Prozent brächten, biete das IT-Unternehmen nun externe Festplatten und Server für kleine und mittlere Unternehmen "mit guten zweistelligen Margen", wie er betont.

Und das Geschäft laufe gut. Noch besser, seitdem die in Partnerschaft mit Microsoft entwickelten Quanmax-Server und -Sicherheitslösungen über die S&T-Vertriebsschiene auch in Osteuropa verkauft werden können. Rund 104 Mio. Euro hat die Tochter zum Halbjahresumsatz beigetragen.

"Nur noch ein börsennotiertes Unternehmen, einen Vorstand, eine Buchhaltung, einen Rechtsanwalt"

Als nächsten Schritt will Niederhauser nun die beiden Unternehmen verschmelzen. Dies brächte große Synergieeffekte: "Nur noch ein börsennotiertes Unternehmen, einen Vorstand, eine Buchhaltung, einen Rechtsanwalt", zählt er beispielgebend auf. Klappt alles wie geplant, soll die Fusion noch heuer erfolgen.

Festhalten will der Quanmax-CEO am Firmensitz Linz. "Es gibt in Österreich einfach ein paar Dinge, die hier gut funktionieren", begründet er. Wie etwa gute Kooperationen mit Unis, Förderungen und interessante Start-ups. Und vor allem ein gutes Gesprächsklima. "In Deutschland wäre S&T pleitegegangen. Doch hier haben sich alle zusammengerauft, inklusive der Banken." (kat, DER STANDARD 16.08. 2012)