Sachsen ist das deutsche Bundesland mit dem leistungsfähigsten Bildungssystem. Das ist das Ergebnis des "Bildungsmonitors". Dabei handelt es sich um eine jährliche Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Der zum neunten Mal veröffentlichte Bericht bewertet anhand von 110 Indikatoren, inwieweit ein Bundesland die Bildungsinfrastruktur verbessert, Teilhabechancen sichert und damit Wachstumskräfte stärkt. Platz zwei belegt mit Thüringen ein weiteres ostdeutsches Land vor Baden-Württemberg und Bayern.

Schlusslicht Schleswig-Holstein

Besonders stark hat sich Bremen in den letzten Jahren verbessert und ist nun auf dem fünften Platz. Die Bundeshauptstadt Berlin verbessert sich um einen Platz auf Platz 15. Das Schlusslicht der Vergleichsstudie bildet nun Schleswig-Holstein.

Ausgezeichnete Förderinfrastruktur

Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM, bewertet das gute Abschneiden von Sachsen und Thüringen folgendermaßen: "Sie belegen die Spitzenplätze, weil sie eine ausgezeichnete Förderinfrastruktur vorhalten und sehr gute Bedingungen für eine individuelle Förderung bieten."

Beide Länder würden erfolgreich die Entstehung von Bildungsarmut bekämpfen, sie bieten einen breiten Zugang zu akademischen Abschlüssen insbesondere in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern."

Dennoch gebe es noch viel Handlungsbedarf. Vor allem müsse die Betreuung von Kleinkindern verbessert werden.

Leistungsbezogene Bezahlung

Von einem Ausbau der Ganztagsbetreuung würden besonders Alleinerziehende profitieren. Die INSM plädiert dafür, Lehrer nicht mehr zu verbeamten, sondern stattdessen leistungsbezogen zu bezahlen. Zudem müssten Kinder aus Zuwandererfamilien und aus bildungsfernen Schichten besser gefördert und früher ins Bildungssystem integriert werden. (red, derStandard.at, 16.8.2012)