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Nabil Rajab mit seiner Mutter

Foto: Hasan Jamali/AP/dapd

Dubai - Ein Gericht im Golfstaat Bahrain hat den Menschenrechtsaktivisten Nabil Rajab am Donnerstag wegen der Teilnahme an nicht genehmigten Demonstrationen zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Das gab sein Anwalt Mohammed al-Jishi über den Kurznachrichtendienst Twitter bekannt. Der Schiit Rajab, der bereits eine dreijährige Haftstrafe wegen Beleidigung sunnitischer Gläubiger verbüßt, war bei der Urteilsverkündung anwesend.

Dem Gründer des "Bahrain Centre for Human Rights" wird vorgeworfen, an drei friedlichen Kundgebungen teilgenommen zu haben. Für jede Demonstration wurde er zu einem Jahr Haft verurteilt. Die Anklage warf ihm vor, durch seine Teilnahme und durch "Provokation seiner Unterstützer" sei es zu Ausschreitungen gekommen.

Proteste

Die internationale Föderation der Ligen für Menschenrechte (FIDH) kritisierte die neuerliche Verurteilung Rajabs und forderte dessen "bedingungslose Freilassung". "Wir hoffen, dass die internationale Gemeinschaft diese Entscheidung scharf verurteilt", erklärte FIDH-Präsident Suhair Belhassen.

Auch Amnesty International hatte die bahrainischen Behörden zur Freilassung Rajabs aufgefordert. "Wie so viele in Bahrain ist auch Nabil Rajab ein politischer Gefangener, der allein deshalb eingesperrt wurde, weil er friedlich sein Recht auf freie Meinungsäußerung ausgeübt hat", erklärte Amnesty.

Rajab unterstützt die im Februar 2011 begonnenen Proteste der mehrheitlich schiitischen Bevölkerung gegen die Herrscherfamilie Bahrains. Obwohl die Bevölkerung mehrheitlich schiitisch ist, wird der Inselstaat im Persischen Golf seit Jahrhunderten von einem sunnitischen Königshaus beherrscht. Die wachsenden Proteste gegen die Herrscherfamilie wurden im März 2011 mit Hilfe saudi-arabischer Truppen blutig niedergeschlagen. Die 5. US-Flotte ist in Bahrain stationiert. (red/APA, 16.8.2012)