London - Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Russlands mit "BBB" bestätigt. Es drohe auch keine Herabstufung, der Ausblick für die Bonitätsnote bleibe "stabil", teilte Fitch am Donnerstag in London mit. Die Note "BBB" liegt zwei Stufen über dem sogenannten Ramschniveau.
Fitch begründet die Entscheidung mit dem sehr niedrigen Schuldenstand, der derzeit bei rund 11 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegt. Zudem halte die Regierung einen Staatsfonds mit einem Volumen von 112 Mrd. US-Dollar bzw. 91,2 Mrd. Euro (7 Prozent des BIP) und verfüge über hohe Auslandsreserven. Dies biete einen Puffer gegen einen möglichen starken Ölpreisrückgang. Russland habe zudem relativ gut die Krise in der Eurozone verkraftet, auch wenn das Land nicht immun dagegen sei.
Fitch kritisiert jedoch die zu zögerlichen Schritte für eine haushaltspolitische Konsolidierung und mangelnde Strukturreformen. Die Agentur verweist zudem schwankungsanfällige Ölpreise und den unsicheren weltwirtschaftlichen Ausblick. Die hohe Abhängigkeit von Rohstoffen und den Ölpreise sei die größte Schwäche von Russland. Fitch verweist zudem auf die politische Instabilität und Korruption. (APA, 16.8.2012)