London - Der britische Außenminister William Hague hat am Donnerstag die Erwartung geäußert, dass der Fall Assange noch lange andauern könnte. "Es kann noch eine beachtliche Zeit gehen", sagte Hague bei einer Pressekonferenz in London. Großbritannien werde dem 41 Jahre alten Gründer der Internet-Enthüllungsplattform Wikileaks kein freies Geleit gewähren. "Wir sind verpflichtet, ihn an Schweden auszuliefern und wir sind entschlossen, dies auch zu tun", sagte Hague.

Ecuador hatte Assange am Donnerstag Asyl gewährt. Seit acht Wochen sitzt er in der Botschaft Ecuadors in London fest. Assange werden in Schweden Sexualdelikte angelastet. Das schwedische Außenministerium bezichtigte Ecuador offen, die Strafverfolgung zu behindern. Ein Sprecher kündigte an, das Ministerium werde den ecuadorianischen Botschafter in Schweden vorladen und eine Erklärung verlangen.

Es gehe in dem Verfahren keineswegs um Wikileaks, sondern um "ernsthafte strafrechtliche Vorwürfe", sagte Hague. Schweden sei ein Land, dass sich zu den höchsten Standards der Menschenrechte bekenne. Die Rechte von Assange seien dort gewährleistet. Hague bedauerte die Entscheidung von Ecuador, dem Australier Asyl zu gewähren. Botschaften seien nicht dazu da, Kriminellen Schutz vor der Verfolgung durch das Gesetz zu geben. (APA, 16.8.2012)