Genf - Die humanitären Bedürfnisse im Norden Malis sind nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sehr groß. Wegen der Nahrungskrise und des bewaffneten Konflikts hätten sich die Existenzmittel zehntausender Familien stark vermindert, teilte die Organisation am Donnerstag in Genf mit.

Vertriebene und ihre Gastfamilien, die mit ihnen das Wenige teilten, das sie hatten, könnten ihre lebensnotwendigen Bedürfnisse nicht mehr decken. "Die Bedürfnisse sind enorm", erklärte Jean-Nicolas Marti, IKRK-Delegationsleiter für Mali und Niger.

Die humanitäre Organisation unterstützt in Nordmali rund 160.000 Menschen. Die Mitte Juli begonnene Verteilung von Lebensmitteln werde in Zusammenarbeit mit dem malischen Roten Kreuz fortgesetzt.

Am 10. August begannen die Organisationen mit der Lebensmittelhilfe für 36.000 Menschen in Kidal, dem nördlichsten Teil Malis. Im Juli waren bereits 120.000 Menschen in der Region von Gao und Timbuktu unterstützt worden. Das IKRK versorgt zudem das Spital von Gao und Gesundheitszentren mit medizinischem Material und Medikamenten.

Am 9. August beteiligte sich das IKRK an der Überstellung eines malischen Militärs der eine Woche zuvor von der Nationalen Befreiungsbewegung für Azawad (MNLA) der Tuareg freigelassen worden war. Er wurde am Flughafen von Bamako den malischen Behörden übergeben. Zu der Befreiung kam es, nachdem das IKRK 79 von der MNLA gefangen genommene Militärs bei Tinzaouatène im äußersten Norden Malis besucht hatte. (APA, 16.8.2012)