Lyon - Die Chronologie des tragischen Todesfalls von Kameruns Fußball-Teamspieler Marc-Vivien Foe am Donnerstag im Semifinale des Confederations Cups in Lyon laut offizieller Aussendung der FIFA:

72. Spielminute: Foe bricht ohne Fremdeinwirkung und ohne ersichtlichen Grund zusammen.

5 Sekunden später: Ein kolumbianischer Spieler zeigt dem Schiedsrichter an, dass Foe dringend medizinisch behandelt werden muss, und beginnt umgehend mit der richtigen Behandlung (Anheben des Kinns des Spielers zur Erleichterung der Atmung). Wie deutlich zu erkennen ist, atmet der Spieler zu diesem Zeitpunkt noch. Das Zurückrollen der Augen kann ein Anzeichen für den Beginn eines Komas sein. Der Kameruner Mannschaftsarzt fährt mit der Behandlung zur Erleichterung der Atmung des Spielers fort.

2 Minuten später: Foe wird auf einer Bahre vom Spielfeld getragen. Mit der Behandlung wird am Spielfeldrand fortgefahren.

3:20 Minuten später: Ein französischer Arzt vor Ort beteiligt sich ebenfalls an der Behandlung des Spielers.

5:15 Minuten später: Foe wird in die Erste-Hilfe-Station des Stadions gebracht. Zur Stabilisierung des Zustands entscheidet sich der führende französische Arzt vor Ort gegen eine Überführung ins Krankenhaus. Ein Krankenwagen steht aber für einen Transport bereit, falls sich dieser als notwendig und durchführbar erweisen würde. Die Erste-Hilfe-Station beinhaltet laut FIFA über eine angemessene medizinische Ausstattung, wie sie ein Krankenhaus zur Verfügung hat.

Behandlung in der Erste-Hilfe-Station: Der Zustand von Foe zum Zeitpunkt der Einlieferung in die Erste-Hilfe-Station ist unverändert. Er wird an eine Infusion angehängt und mit Sauerstoff versorgt, worauf der Puls aussetzt. Die Reanimation wird sofort eingeleitet: Herzmassage, Intubation, gefolgt von künstlicher Beatmung, Defibrillation und intravenöser Behandlung. Die Reanimation beginnt rund sieben Minuten nach Einlieferung in die Erste-Hilfe-Station und wird ungefähr 45 Minuten fortgesetzt. Die offizielle Todeszeit: 20:20 Uhr.

In der Folge unterrichten der FIFA-Koordinator und der FIFA-Arzt den Kameruner Delegationschef im Büro des FIFA-Koordinators offiziell über den Tod Foes. Unmittelbar danach findet eine Medienkonferenz statt, bei der die offizielle Bekanntgabe des Todes des Spielers durch den FIFA-Arzt Dr. Müller und den FIFA-Medienverantwortlichem erfolgt.

Auf Bitten der Delegation Kameruns und mit dem Einverständnis des Gerichtsmediziners dürfen die Mitglieder der Kameruner Mannschaft von ihrem verstorbenen Kollegen Abschied nehmen. Die Mannschaften Kolumbiens und Kameruns verlassen das Station erst nach Abtransport des Leichnams.

Der Gerichtsmediziner hat zur Abklärung der Todesursache eine Autopsie angeordnet. Die Ergebnisse werden in den nächsten Tagen erwartet.(APA)