Brüssel/Budapest - Ein dreijähriges Forschungsprojekt der EU soll für höhere Luftqualität in den Ballungszentren sorgen. Unter der Leitung der EU-Kommission und unter Beteiligung von zehn Partnern aus Griechenland, Deutschland, Ungarn und Italien wurde ein neues, innovatives Überwachungssystem der Luftqualität konzipiert. Der Relaunch des Systems namens ICAROS NET wurde nun in Budapest präsentiert.

ICAROS verwendet Satellitensensoren, die gefährliche Partikel in der Luft, wie sie durch Autos, Schwerindustrie und Hausbrand entstehen, erkennen können. Zunächst soll die Luftqualität in vier verschiedenen Städten genau unter die Lupe genommen werden. Athen, Mailand, München und Budapest dienen dabei sozusagen als erste Versuchskaninchen. Nach Angaben der EU ist es das erste Mal, dass Sensoren jene gefährlichen Schmutzpartikel aus dem All erkennen können. Das Pilotprojekt in Athen lieferte nach Angaben der EU-Forschungskommission vielversprechende Erfolge. "Feine Schmutzpartikel in der Luft zählen zu den größten Gefahren für die menschliche Gesundheit", so Philippe Busquin, EU- Forschungskommissar. Das System biete nun die Möglichkeit die Verursacher festzustellen und dadurch die Gefahrenquellen zu beseitigen. Zuerst sei aber eine umfassende Sammlung von Daten erforderlich, erklärte Busquin. Technisch ist ICAROS in der Lage auch kleine Gebiete bis 30 Meter Durchmesser genau zu untersuchen.

Über einen Zeitraum von 18 Monaten wird die Analyse der Luftqualität in Athen noch fortgeführt. In München wurde bereits eine experimentelle ICAROS-Station errichtet, die ihre Arbeit in Kürze aufnehmen wird. (pte)