Langsames Rennen
Mutolas Siegerzeit von 2:00,92 war weit von der Jahresweltbestzeit der Slowenien Jolanda Ceplak (1:57,76), die bei den traditionellen Bislett Games in Norwegen wegen einer Erkrankung nicht am Start war, entfernt. Das Rennen war zwar nicht schnell (die Durchgangszeit betrug genau eine Minute), aber überaus spannend: "Stephanie ist sehr zufrieden, sie hat nicht gemerkt, dass sie so langsam angelaufen sind. Taktisch ist sie super gelaufen, sie hat keinen Fehler gemacht. Am Schluss hat ihr halt noch die Spritzigkeit gefehlt", berichtetet Mama Rita Graf nach einem ersten Telefonat mit der Tochter.
Höhepunkt für WM in Paris geplant
Die Hallen-Vizeweltmeisterin Graf hat dieses Meeting aus dem Training heraus bestritten, ihren Saison- und Leistungs-Höhepunkt hat sie mit den Freiluft-Weltmeisterschaften vom 23. bis 31. August in Paris festgelegt. Am 16. März 2001 hat sich die Kärntnerin mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham - nur 243 Tage nach ihrer Tumoroperation - eindrucksvoll in der Weltklasse zurückgemeldet.
Zweitbeste 5.000 m Zeit aller Zeiten
Nur um 1,23 Sekunden lief Äthiopiens überragende Langstrecken-Läuferin Berhane Adere am 5.000-m-Weltrekord vorbei. Die 29-Jährige siegte in der Jahresweltbestzeit von 14:29,32 Minuten. Den Weltrekord auf dieser Strecke hält seit dem 23. Oktober 1997 die Chinesin Bo Jiang mit 14:28,09. Berhane lief Afrika-Rekord in der zweitbesten jemals erreichten 5.000-m-Zeit.
Zwei weitere Jahresweltbestzeiten
Für eine Jahresweltbestleistung hatte auch die kubanische Dreispringerin Yamile Aldama mit 15,11 m gesorgt. Die 30-Jährige übertraf ihre eigene Top-Marke vom 12. Juni in Ostrau um elf Zentimeter. Auch der Lette Stanislav Olijars trumpfte mit 13,14 Sekunden über 110 m Hürden auf. Damit blieb er 1/100 Sekunde unter seiner eigenen Jahresweltbestzeit und empfahl sich als Mitfavorit für die Weltmeisterschaften.
Niederlagen für die Sprint-Favoriten
Im Sprint gab es für die Favoriten Dwain Chambers und Kelli White Niederlagen. Bei den Männern setzte sich der Brite Mark Lewis-Francis in schwachen 10,12 durch. Chambers (10,15), der am Donnerstag im Training von einem Fußball am Kopf getroffen worden war, muss damit weiterhin auf den ersten Sieg in diesem Jahr warten. Mit Weltmeister und Olympiasieger Maurice Greene sowie Tim Montgomery verzichteten die beiden schnellsten Männer über 100 m auf das Meeting, sie werden am Dienstag in Lausanne gegeneinander antreten.
Die Jahresschnellste Kelli White (USA/10,93) verlor um eine Hundertstel gegen Chandra Sturrup von den Bahamas, die in guten 10,96 siegte. White hatte am Donnerstag über Müdigkeit geklagt, nachdem sie am Wochenende bei den US-Trials in Palo Alto über 100 und 200 m triumphiert hatte und erst Mittwochabend in Oslo angekommen war.
Sechs Siege für den Jackpot nötig
Die höchstdotierte Leichtathletik-Serie besteht in diesem Jahr aus sechs Stationen. Nur jene Athleten, die bei allen sechs Meetings in ihren Disziplinen siegen, können sich aus dem mit einer Million Dollar gefüllten Jackpot bedienen. (APA)
Ergebnisse des Golden-League-Meetings in Oslo:
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