London - Marc-Vivien Foe, der am Donnerstag im Match Kamerun - Kolumbien (1:0) im Rahmen des Confederations-Cups in Frankreich ohne Fremdeinwirkung auf dem Spielfeld bewusstlos zusammengebrochen und bald darauf gestorben war, sollte kurz vor seinem fatalen Kollaps ausgetauscht werden, hatte dies aber abgelehnt. Diese Angabe machte Kameruns Teamchef Winfried Schäfer gegenüber der englischen Tageszeitung "The Guardian".

Auswechslung abgelehnt

"Sowohl ich als auch unser Teamarzt hatten den Eindruck, dass seine Energie nachgelassen hatte und er langsamer geworden war. Deshalb haben wir ihm signalisiert, dass wir ihn austauschen wollen, doch Marc hat dies abgelehnt. Er sagte, er fühle sich okay und wollte weiterspielen. Einige Minuten später ist er dann zusammen gebrochen", wird Schäfer in der Samstag-Ausgabe des "Guardian" zitiert.

Kameruns Spielern wurde inzwischen vom Internationalen Verband (FIFA) die Erlaubnis erteilt, zum Gedenken an Foe im Endspiel am Sonntag gegen Frankreich Dressen mit dem Namen ihres früheren Mitspielers zu tragen. In Lyon werden die französischen Klubs Lyon und Lens, für die der vielfache Teamspieler aus Kamerun früher gekickt hatte, kommende Woche eine Gedenkmesse abhalten.

Zu dichter Terminkalender

Inzwischen mehren sich wieder die Stimmen über den zu dicht gedrängten Terminkalender im Fußball. "Da gibt es innerhalb von elf Tagen fünf Spiele bei großer Hitze. Die Spieler werden einfach einem zu großen Stress ausgesetzt, sie brauchen mehr Pausen", meinte etwa Gordon Taylor, der Chef der englischen Spielervereinigung. Ähnlich äußerte sich Englands Teamverteidiger Rio Ferdinand: "Wenn man Spieler in Topform sehen will, muss man ihnen längere Pausen zugestehen", sagte der Manchester United-Star, der auch die Sinnhaftigkeit des Confederations Cups ("Wozu brauchen wir ihn?) in Frage stellte. (APA/Reuters)