Foto: Tiscover
Radtouren im niederösterreichischen Weinviertel sind nichts für Kilometerfresser, sondern für die Beschaulichen, die sich Zeit nehmen, die vielen Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten am Wege zu beachten.

Auf der heute empfohlenen Radroute liegen drei Attraktionen, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Das seit 1980 entstandene Museumsdorf von Niedersulz ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt und erfreut sich zahlreichen Besuches. Wer aber kennt den Hendlfutterberg von Nexing?

Der kleine Ort wird von einem Hügel überragt, der fast vollständig aus fossilen Muscheln und Schnecken besteht, die in einem Steinbruch abgebaut und als Kalk dem Tierfutter beigemischt werden, daher der Name. Radelt man von Nexing nach Niedersulz, so weist einen eine fast verrostete Tafel "Muschelgrube" zum Hendlfutterberg, der vor allem am Wochenende gefahrlos betreten werden kann. Auf der Fahrt von Schrick nach Nexing durchradelt man eine unter Naturschutz stehende Kastanienallee.

Eine weitere Attraktion auf der Runde bildet der gewaltige Hausberg von Gaiselberg, der eine Fläche von fast 16.000 Quadratmetern bedeckt und dessen Ausmaße dem Betrachter auch heute noch Respekt abringen. Die Ursprünge des als Verteidigungsanlage dienenden Hausberges gehen - wie erst jüngste Forschungen ergaben - auf das Jahr 1060 zurück, etwa hundert Jahre später erfolgte der weitere Ausbau mit drei riesigen Wällen. Nahe der Anlage informiert eine Tafel über alles Wissenswerte.

Die Tour:

Man beginnt in Schrick nördlich von Wolkersdorf und radelt auf der wenig befahrenen Landstraße nach Nexing und weiter nach Niedersulz. Die nächste Station heißt Erdpreß. Am Ortsende schwenkt man nach links auf einen asphaltierten Güterweg ein, der über drei Hügelketten hinweg Groß Inzersdorf führt. Nun folgt die Steigung nach Gaiselberg und weiter auf einen Rücken. Dort schwenkt man auf die Landstraße ein und radelt zurück nach Schrick. (DER STANDARD, Printausgabe vom Samstag/Sonntag, 28./29. Juni 2003)