Moskau - Weil sie bei einem Konzert in St. Petersburg für die Rechte Homosexueller warb, haben russische AktivistInnen die US-Sängerin Madonna verklagt. Die Klage richte sich auch gegen die VeranstalterInnen des Konzerts vom 9. August, berichtete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Freitag. Weil sie sich von Madonnas Forderungen beleidigt fühlten, fordern die AktivistInnen den Angaben zufolge 330.000 Rubel (etwa 8400 Euro) Schadensersatz. Die Pop-Queen hatte die ZuschauerInnen bei dem Konzert aufgefordert, "ihre Achtung und ihre Liebe" für Homosexuelle zu zeigen. Auf dem Rücken der Sängerin stand "Ohne Angst".

In St. Petersburg war im Februar ein Gesetz in Kraft getreten, das ein öffentliches Eintreten für Homosexualität und Pädophilie verbietet und Strafen von umgerechnet bis zu 12.500 Euro vorsieht. KritikerInnen monieren vor allem die Gleichstellung von Homosexuellen und Pädophilen in dem Gesetz.

Homosexuelle sind in Russland äußerst schlecht angesehen. Bis 1993 galt Homosexualität in dem Land als Straftat und noch bis 1999 als psychische Krankheit. Die seit 2006 von russischen Homosexuellen versuchten Homosexuellen-Paraden wurden verboten und von der Polizei aufgelöst. (APA, 18.8.2012)