Köln - Drei Nachahmer der inhaftierten Mitglieder der russischen Frauen-Punkband Pussy Riot haben am Sonntag einen Gottesdienst im Kölner Dom gestört. Sie wurden von Kirchenordnungskräften (Domschweizer) aus der Kathedrale gebracht, wie die Polizei am Abend mitteilte. Die Frau (20) sowie zwei Männer (23 und 35) hätten in der Früh Lieder gesungen und Plakate in die Höhe gehalten. Sie erhielten eine Anzeige wegen Störung der Religionsausübung, Hausfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Versammlungsrecht.

Nach eigener Aussage wollten die drei Aktivisten Solidarität mit den in Russland zu Lagerhaft verurteilten drei, regierungskritischen Punk-Musikerinnen bekunden. Nach Aussage der Polizei leisteten sie keinen Widerstand, als sie aus der Kirche geführt wurden. Dompropst Norbert Feldhoff hatte bereits zu Beginn des Prozesses in Russland angekündigt, dass ein solcher Auftritt auch im Kölner Dom nicht toleriert würde: "Die Würde des Doms zwingt uns, dagegen vorzugehen." (APA, 19.8.2012)