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Grafik: APA

Chigago - Vor dem Hintergrund der schweren Dürre in den USA spitzt sich die Lage an den Märkten für Agrarrohstoffe weiter zu: Am Dienstag hat die Sorge vor einer schlechten Ernte den Preis für Sojabohnen auf ein neues Rekordhoch getrieben. An der Rohstoffbörse in Chicago knackte der meistgehandelte Future-Preis für einen Scheffel (rund 27 Kilo) mit Auslieferung im November die Marke von 17 US-Dollar (13,82 Euro). Im Mittagshandel stand der Kontrakt bei 17,03 Dollar und damit so hoch wie noch nie. Seit Beginn des Jahres ist der Sojapreis damit um etwa 40 Prozent gestiegen.

In den USA herrschte in den vergangenen Monaten die schlimmste Dürre seit 50 Jahren. In vielen Landstrichen zeigte das Thermometer 40 Grad Celsius und mehr an. Das Landwirtschaftsministerium in Washington hatte die Prognose für die Ernte mehrfach gesenkt. Für Soja erwarten die staatlichen Experten den schlechtesten Ertrag seit 2003, für Mais sogar den schlechtestens seit 1995. Viele Börsianer fürchten, dass die Lage sogar noch schlimmer ist.

Globales Geschäft

Grundnahrungsmittel wie Soja oder Mais sind ein globales Geschäft. Massive Ernteausfälle in einer Region lassen deshalb weltweit die Preise steigen. Die USA gelten als der weltweit größte Produzent von Sojabohnen.

Zuletzt habe es zwar ein etwas milderes Wetter und Regenfälle in den Anbauregionen gegeben, hieß es in einer Analyse der Commerzbank. Allerdings rechnen auch die Commerzbank-Experten mit massiven Ernteausfällen in den USA. Die Entwicklung der Soja-Pflanzen im Mittleren Westen stehe wegen der jüngsten Dürre "weit unter dem Drei-Jahresdurchschnitt", hieß es. (APA, 21.8.2012)