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Google: An sich gegen Patentkriege, was derzeit aber offenbar nicht für die Unternehmenstochter Motorola gilt.

Foto: Paul Sakuma / AP

Recht deutliche Worte hat Googles "Public Policy Director" Pablo Chavez nun im Rahmen einer Konferenz des "Technology Policy Institutes" zum Thema Patentkriege gefunden, wie CNET berichtet. "Wir sind davon überzeugt, dass diese Patentkriege den Konsumenten nichts bringen. Sie bringen dem Markt nichts, sie bringen nichts für die Innovation".

Verblüffung

Die Aussagen von Chavez sind dabei durchaus konsistent mit früheren Wortmeldungen von Google zu diesem Thema. Immer wieder hatte sich der Softwarehersteller mehr oder weniger offen gegen das herrschende Patentregime - vor allem in den USA - gestellt, und dabei gerade die schädlichen Auswirkungen von Softwarepatenten beklagt. Und doch sorgen die aktuellen Aussagen für verwundertes Kopfkratzen bei so manchen BeobachterInnen.

Motorola

Hat doch die Neo-Google-Tochter Motorola gerade erste eine neue Patentklage gegen Apple eingebracht, womit sich Google nun - zumindest indirekt - erstmals auch offensiv an den laufenden Patentkriegen im Smartphone-Bereich beteiligt. Bisher hatte der Softwarehersteller immer betont, dass man die eigenen Patente nur zur eigenen Verteidigung einsetzen wolle, nicht aber um andere Unternehmen zu behindern - was mit dem anvisierten Importverbot für diverse Apple-Geräte aber definitiv der Fall wäre.

Ausgang, offen

Bleibt abzuwarten, wie die interne Diskussion bei Google in dieser Frage verläuft, immerhin hat das Unternehmen bisher betont, dass Motorola als vollständig unabhängige Geschäftseinheit geführt wird. Ob man dies bei Schritten, die die restliche Firmenpolitik unglaubwürdig machen, auf Dauer beibehalten kann, ist allerdings fraglich. (red, derStandard.at, 21.08.12)