Wien - Der Faserhersteller Lenzing leidet unter fallenden Preisen für seine Produkte. Im ersten Halbjahr 2012 ist der Umsatz um 1,3 Prozent auf 1,062 Mrd. Euro (1,076 Mrd.) zurückgegangen, zugleich ist der operative Gewinn (Ebit) aber um 29,2 Prozent auf 141,1 Mio. Euro (199,2 Mio. Euro) gefallen. Dabei wurden mehr Fasern produziert als im Vorjahr. Da sich keine Verbesserung abzeichnet, hat das Unternehmen seine Jahresprognosen deutlich zurückgenommen: Das Ebit wird nun zwischen 240 und 290 Mio. Euro erwartet, statt zwischen 285 und 365 Mio. Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Die Faserpreise dürften im Vergleich zum zweiten Quartal 2012 weiter zurückgehen. Der Konzernumsatz für das ganze Jahr 2012 soll ungefähr auf Vorjahreshöhe zwischen 2,1 und 2,15 Mrd. Euro zu liegen kommen. Dabei soll die Faserversandmenge um 14 Prozent auf 810.000 Tonnen steigen. Die Investitionen werden im Gesamtjahr voraussichtlich rund 325 Mio. Euro betragen. Noch offen ist das Ergebnis der Baumwollernte für das Jahr 2012, hält Lenzing in einer Aussendung fest.

Margen sinken

Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) des ersten Halbjahres 2012 lag bei 193,6 Mio. Euro, in der Vorjahresperiode hatte es noch 247,8 Mio. Euro ausgemacht. Die Ebitda-Marge sank damit von 23,0 Prozent auf 18,2 Prozent. Beim Faserversand wurde im ersten Halbjahr 2012 mit 390.000 Tonnen ein neuer Rekord erzielt, hält Vorstandsvorsitzender Peter Untersperger in der Aussendung fest. Alle Faser- und Zellstoffproduktionsstandorte seien auf Vollauslastung gelaufen. Bis 2015 bleibe das Ziel aufrecht, 1,6 Mrd. Euro zu investieren und dadurch die Faserkapazität auf 1,2 Mio. Tonnen pro Jahr zu steigern.

Im ersten Halbjahr 2012 wurden 130,0 Mio. Euro investiert, nach 82,1 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2011. Das bereinigte Eigenkapital stieg um 4,6 Prozent auf 1,096 Mrd. Euro (Jahresende 2011: 1,048 Mrd. Euro). Die Nettofinanzverschuldung legte im Vergleich zu Ende 2011 bis Mitte 2012 um zwei Drittel auf 268,0 Mio. Euro (159,1 Mio. Euro) zu. Das sei vor allem auf die Zahlung der Dividende (66,4 Mio. Euro) sowie eine Steuervorauszahlung in Österreich (42,5 Mio. Euro) zurückzuführen. (APA, 22.8.2012)