Wien - Die Analysten der heimischen Bankinstitute Raiffeisen Centrobank (RCB) und Erste Group erwarten für die am kommenden Freitag anstehende Erstquartalszahlen des heimischen Mautspezialisten Kapsch TrafficCom einen deutlichen Ergebnisrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Erlöse seien laut den Experten stark durch den Rückgang im Projektgeschäft des Unternehmens betroffen.

Der Umsatz wird laut Konsensusschätzung im ersten Quartal 2012/13 um 31 Prozent nachgeben und einen Wert von 93,60 Mio. Euro erreichen. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erwarten die Finanzexperten im Mittel einen Rückgang um 57 Prozent auf 11,35 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) wird von den Analysten mit einem Minus von 71 Prozent bei 6,45 Mio. Euro gesehen. Der Nettogewinn ist im Schnitt der Analystenschätzung um 72 Prozent auf 3,10 Mio. Euro gefallen.

Mangels größerer Zahlungen aus laufenden Projekten sehen die RCB-Analysten einen Rückgang beim Konzernumsatz von 135 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf nunmehr 88 Mio. Euro. Allein in der Sparte Road Solution Projects (RSP) dürften die Erlöse von 55 auf 16 Mio. Euro zurückgehen, heißt es in einer aktuellen Studie. Im Bereich Services, System Extensions, Components Sales (SEC) wird von der RCB ebenfalls ein Umsatzrückgang erwartet, und zwar von 76,4 auf 66,1 Mio. Euro. Von Analystenseite werden keine bedeutenden positiven Neuigkeiten von der Projektpipeline erwartet.

Die Finanzexperten der Erste Group sehen ebenfalls den starken Rückgang im Projektgeschäft, im Bereich RSP, als Mitgrund für den allgemeinen Umsatzrückgang. Es sei laut den Analysten nicht genau festzustellen, in welchem Umfang Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen belastend in die G&V einfließen. Mit Blick auf die Net Cash Position verweisen die Erste-Experten in einer aktuellen Studie auf die Auswirkung der Zahlung aus dem letzten Milestone des Großprojektes in Polen in Höhe von 100 Mio. Euro. (APA, 22.8.2012)