Hamburg - Glücksfund in der Hamburger Handelskammer: Ein wertvolles Manuskript, das auf knapp tausend Seiten die Geschichte der Hanse schildert, ist wiederentdeckt worden. Das Manuskript eines Danziger Hansepolitikers stammt aus dem 17. Jahrhundert und befasst sich mit der letzten Ära des einstmals mächtigen Handelsbündnisses, das im 12. Jahrhundert entstanden war und im 17. seinen endgültigen Niedergang erlebte.

Die gebundene Handschrift trägt den Titel "Hanseatica oder Kurtzer Auszug aus den Hänsischen Recessen", wie die Handelskammer Hamburg am Mittwoch erklärte. Bislang hatte man vermutet, dass sie wie so viele andere Werke bei einem Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg in der Bibliothek verbrannte.

Das Manuskript blieb über Jahrzehnte verschwunden, weil es für einen Teil des Bibliotheksbestands mit einer Länge von 250 Buchmetern nur einen handschriftlichen, sehr unübersichtlichen Katalog gab. Doch ein Wissenschafter habe den Katalog kürzlich gründlich studiert und war auf einen Hinweis gestoßen, sagte die Geschäftsführerin der Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv Kathrin Enzel. "Da bin ich in den Keller runter gegangen und da war es." (APA/red, derStandard.at, 22. 8. 2012)